BWL-Projekt unterstützt Fundraising für eine Patienten-Empowerment Kampagne
Epilepsie gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland lebt mit Epilepsie. So auch der damals 14-jährige Oskar Killinger. Oskar starb 2019 an „SUDEP“, (Sudden Unexpected Death by Epilepsy) dem Plötzlichen Epilepsietod. Besonders tragisch: Wie die meisten Menschen in Deutschland wurden Oskars Eltern, Iris und Johann Killinger, nicht über die Existenz des plötzlichen Epilepsietodes von den Ärzten aufgeklärt. Wären sie umfassend informiert worden, dann wäre Oskars Tod womöglich zu verhindern gewesen. SUDEP betrifft pro Jahr einen von 1000 Menschen mit Epilepsie. Man geht davon aus, dass bis zu 70 % dieser Fälle vermeidbar sind. Um ein Bewusstsein für dieses Phänomen zu schaffen und weitere vermeidbare Tode zu verhindern, gründeten Iris und Johann Killinger daher im Jahre 2020 die Oskar Killinger Stiftung (OKS).
Da die OKS eine Non-Profit-Organisation ist und keine Einkommensquellen durch unternehmerische Aktivitäten erwirtschaftet, ist Fundraising über Spenden elementar, um die notwendige Aufklärungsarbeit über SUDEP zu finanzieren. Daher hat sich die OKS für eine Zusammenarbeit mit der FH-Wedel entschieden. Im Rahmen des BWL-Projektes arbeiten Studierende in Kooperation mit Unternehmen an einem Projekt. Gemeinsam mit einem fünfköpfigen Team aus Studierenden wurde von Mai bis August 2023 an Optimierungslösungen für das Fundraising der OKS gearbeitet. Das BWL-Projekt stellt hierbei eine von den Studierenden zu erbringende Leistung dar, welche für das fünfte oder sechste Semester angedacht und mit 8 ECTS-Punkten im Curriculum angesetzt ist.
Verschiedene Facetten von Fundraising
Da die OKS noch eine sehr junge Stiftung ist, wurde das Thema Fundraising mithilfe eines Strukturbaumes, welchen die Studierenden erstellt hatten, zunächst in Unterkategorien aufgeteilt. Die vier Teilprojekte, welche im Laufe des BWL-Projektes von den Studierenden bearbeitet wurden, konzentrierten sich auf die Bereiche Online-Marketing, individuelles Fundraising über Social Media, Verwaltung mithilfe von CRM-Systemen und Event-Marketing. Die Teilprojekte konnten erfolgreich umgesetzt werden.
Im Rahmen eines dieser Projekte wurde ein umfassendes Datei-Paket erstellt. Dieses Paket umfasst sämtliche erforderlichen Dokumente für die erfolgreiche Organisation eines Spendenlaufs. Ein Spendenlauf erweist sich als äußerst effektive Methode, um mit geringem Aufwand bedeutende Spendensummen zu generieren und gleichzeitig Aufklärungsarbeit zu leisten.
Das entstandene Paket ist darauf ausgerichtet, Schulen die Organisation von Spendenläufen zu erleichtern und bietet hierfür eine präzise Anleitung. Innerhalb des Pakets sind essenzielle Dokumente wie eine Laufkarte, eine Sponsorenkarte sowie eine Urkunde enthalten. Diese Instrumente sind darauf ausgerichtet, den Ablauf eines Spendenlaufs zu optimieren und eine transparente Durchführung zu gewährleisten.
Eine herausragende Eigenschaft des Datei-Pakets besteht darin, dass es nunmehr auf der Webseite der OKS zum Download zur Verfügung steht und zudem an Schulen im gesamten Hamburger Raum versandt wird. Dies ermöglicht einen weitreichenden Zugang zu diesem Ressourcenpaket und fördert die Verbreitung der Spendenlauf-Idee in Bildungseinrichtungen.
Regelmäßige Jour Fixes ermöglichten eine klare Kommunikation, welche von der OKS als besonders gelungen empfunden wurde. Die Abschlusspräsentation wurde mit einem gemeinsamen Essen abgerundet, bei welchem sich die OKS für die wertvolle Zusammenarbeit bedankte.
Insgesamt konnten die Studierenden einen wertvollen Einblick in die wirtschaftliche Praxis von Projektmanagement erlangen und durch in Vorlesungen erlernte Methoden einen wichtigen Beitrag für die OKS leisten, indem für die breite des Themas Fundraising sensibilisiert, Prozesse angestoßen und wichtige Projekte umgesetzt wurden.
Betreut wurde dieses Projekt seitens der Oskar Killinger Stiftung von der Gründerin Dr. Iris-Maria Killinger, Sofie Smailes, Florian Halimi, Wout Geers, Alexander Rieck und Dr. Eva Griewel, sowie seitens der FH Wedel von Prof. Franziska Bönte, Professorin für Controlling und Unternehmensführung, und Prof. Gunnar Harms, Professor für Produktions- und Logistikmanagement.