Das Bundesland Schleswig-Holstein zu einem Leuchtturm im Bereich der Digitalisierung entwickeln – dieses Ziel verfolgt die Landesregierung mit ihrer Digitalstrategie. Dirk Schrödter, Minister für Digitalisierung und Medienpolitik und Chef der Staatskanzlei Schleswig-Holstein, veranschaulichte das strategische Vorgehen anhand von zehn Leitlinien im Vortrag an der Fachhochschule Wedel.
„Ein ganzes Bundesland zu digitalisieren bedeutet die digitale Transformation von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sowie letztendlich ein digitaler Wandel in allen Lebens- und Arbeitsbereichen“, erläuterte Schrödter den Zuhörer:innen. „Die digitale Souveränität des Landes ist heute angesichts aktueller politischer Entwicklungen wichtiger denn je.“
Schrödter demonstrierte die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes, welches die Verpflichtung eines digitalen Angebots von Verwaltungsdienstleistungen für Kommunen vorgibt. Auf einer eigens dafür eingerichteten Plattform können Bürger:innen ein Servicekonto erstellen und bereits heute viele Dienstleistungen rein digital in Anspruch nehmen, zum Beispiel die Anmeldung eines Gewerbes. Ziel der Landesregierung sei es laut Schrödter, Verwaltungsdienstleistungen auf allen Ebenen durchzusetzen. Nach der Antragsdigitalisierung gehe es nun um die Digitalisierung sämtlicher auch dahinterliegender interner Verwaltungsprozesse. Dazu brauche es mehr Automatisierung und Algorithmisierung. Dies bedinge den konsequenten Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Verwaltung und stärker datenbasiertes Verwaltungshandeln. Er wolle Schleswig-Holstein hier zum Pionier machen.
Die digitale Transformation der Wissenschaft ist in der FH Wedel längst angekommen. Davon überzeugte sich Schrödter im Rahmen eines Rundgangs über den Campus. Im Labor für virtuelle Realität tauchte der Minister in der CAVE, einem begehbaren Kubus aus vier Projektionsflächen, in virtuelle Welten ein. Modernste Technik ermöglicht hier dreidimensionales Sehen auf höchstem Niveau. Das von Computer-Games-Technology-Studierenden programmierte Autorennen stieß bei Schrödter auf große Begeisterung: „Dank der technischen Ausstattung erfahren die Studierenden hier eine hochwertige Ausbildung, mit deren Qualifikationen sie zur Digitalisierung Schleswig-Holsteins beitragen.“
Als Beispiel für den positiven Einfluss, den ein Studium an der FH Wedel mit sich bringt, stellte sich das Startup „Immerzed“ dem Minister vor. Die drei Computer Games Technology-Studierenden Frithjof Meinke, Jasper Ollmann und Maurice Dietrich möchten die Ausbildung im Rettungsdienst mit einem virtuellen Rettungswagen revolutionieren. Übungsszenarien können über eine Virtual Reality-Brille ortsungebunden zum Einsatz kommen. Die drei Gründer präsentierten die Simulation mittels eines Patientenmodells sowie virtuellen Geräten, die den Patientenzustand erfassen lassen.
„Immerzed zeigt, welche guten Geschäftsideen aus den Kenntnissen des Studiums hervorgehen können. Die Fachhochschule ist ein Vorzeigebeispiel, wenn es um das Thema Digitalisierung geht“, zog Schrödter ein positives Fazit aus seinem Besuch an der FH Wedel.