Vielversprechend: ERASON und sein innovatives Marktforschungs-Tool AIlon

„AIlon“, das ist etwas schwer zu lesen, doch die ersten beiden Buchstaben „AI“ deuten bereits das angebotene Produkt an: Die Start-up-Gründer Christopher Dübe, Niklas Mrutzek und Timon Spiegelberg möchten Firmen durch künstliche Intelligenz voranbringen.

Dübe hat an der Fachhochschule Wedel Betriebswirtschaftslehre studiert, seine beiden Kollegen haben Abschlüsse in Data Science. Know-how ist also sowohl im technischen, als auch kaufmännischen Bereich vorhanden. Ihre Firma, die erason GmbH, haben sie im Frühjahr 2018 gegründet. Mittlerweile existiert als Muttergesellschaft bereits eine eigenständige Kapitalgesellschaft und noch in diesem Sommer wird das erste Unternehmen in den USA dazukommen.

Mit Social-Media-Daten zur repräsentativen Stichprobe

Die Idee: effiziente und kostengünstige Marktforschung durch AI-gestützte Auswertung öffentlich verfügbarer Daten in sozialen Netzwerken. Denn: Herkömmliche Marktforschung ist teuer. „Unser Algorithmus wertet Informationen aus, die uns Nutzer auf Portalen wie Facebook freiwillig zur Verfügung stellen“, erklärt Dübe. Dabei geht AIlon absolut datenschutzkonform und komplett anonymisiert vor. „Wir sind am einzelnen Nutzer überhaupt nicht interessiert. Für uns ist die breite Masse spannend, denn Social-Media-Portale bilden die Gesellschaft soziodemografisch optimal ab“. So schaffen es die Jungunternehmer, einen repräsentativen Querschnitt der Gesellschaft abzubilden.

AIlon kann weltweit und branchenübergreifend auf sehr viele Daten zugreifen. Diese geben wiederum Aufschluss über Hobbys, Musik, Spiele, Freizeitaktivitäten oder musikalische Interessen der User. „Unser Algorithmus bildet ein riesiges Netz, das die Interessen aller Nutzer in Verbindung bringt“, erklärt Dübe. Aus den Daten wird dann ersichtlich, wo unausgeschöpfte Umsatzpotenziale liegen. Werden Teile der Zielgruppe vernachlässigt? Wichtige Kunden nicht angesprochen? Oder falsch angesprochen?

„Wir können die Daten nach Parametern wie Geschlecht, Alter, geografische Verteilung oder Shopping-Mentalitäten analysieren“, sagt Dübe. So wird ersichtlich, welche Blogs die Zielgruppe liest, welchen Fußballverein sie mag oder welche Celebrities sie verehrt – wichtige Information, wenn es um Werbemaßnahmen geht. Denn: „Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Werbeanzeigen effektiver sind, wenn sie auf die Zielgruppe zugeschnitten sind“, so Dübe. „Wir helfen den Unternehmen dabei, ihre Zielgruppe besser kennenzulernen. Außerdem geben wir wichtige Tipps, wenn es um Werbemaßnahmen geht. Das Stichwort heißt psychological targeting.“ Da die Daten schneller und günstiger generiert werden als bei klassischer Marktforschung, eröffnet AIlon neue Möglichkeiten besonders für Start-ups oder kleine und mittelständische Unternehmen.

AIlon entwickelt sich jedoch weiter – und das jeden Tag. Derzeit arbeiten die Gründer daran, AIlon auch im B2B-Bereich für Vertrieb oder Recruiting zur Verfügung zu stellen. Begleitet wird die Weiterentwicklung nicht nur von großen Unternehmen aus Deutschland und den USA, sondern auch von Professoren, die bei dem Unternehmen mit eingestiegen sind.

Mehrfach ausgezeichnet

Für ihren erfolgversprechenden Ansatz sind die drei bereits mehrfach ausgezeichnet worden: Zum einen mit dem Preis „Leuphana Gründungsidee 2018“, zum anderen mit dem EXIST-Gründerstipendium, einem Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Derzeit sind die Gründer auf vielen Bühnen unterwegs und auf vielen Fachmessen anzutreffen.

Im Rahmen der Förderung werden die Lebenshaltungskosten der Gründer für ein Jahr übernommen, so dass diese sich ganz auf den Aufbau ihres Unternehmens konzentrieren können.

„Wir freuen uns sehr über das Gründerstipendium! Finanziell unabhängig zu sein und nicht nur monetär, sondern auch fachlich unterstützt zu werden, wissen wir sehr zu schätzen“, sagt Dübe. Die finanzielle Freiheit werden Dübe, Mrutzek und Spiegelberg im kommenden Jahr nutzen, um AIlon weiterzuentwickeln und den Algorithmus zur vollen Automatisierung zu treiben. „Wir bekommen von unseren Kunden sensationelles Feedback und finden immer wieder neue Anwendungsfälle. Das Werk „AIlon“ wird nie vollendet sein – denn wir entwickeln es anhand der Nachfrage weiter und versuchen, jedes Unternehmen mit unserem Produkt voranzubringen.“

Bild: AIlon 2018