Autonomes Fahren

Elektromobilität hält Einzug in die FH Wedel

Selbstfahrende Roboter, fahrerlose Transportsysteme oder die automatische Einparkhilfe sind nur einige Beispiele für das autonome Fahren. Mit Hilfe von Sensoren, Bildverarbeitungsmechanismen und Künstlicher Intelligenz sollen auch Kraftfahrzeuge künftig fahrerlos werden.

Audi, als ein Vorreiter des pilotierten Fahrens, wendet sich nun im Rahmen des Audi Autonomous Driving Cups 2017 (AADC) an Studierende der Informatik, Elektrotechnik, Maschinenbau oder ähnliche Disziplinen, um vollautomatische Fahrfunktionen zu entwickeln.

Wenngleich eine Teilnahme am Cup in diesem Jahr für die FH Wedel nicht möglich war, so verfügt die Hochschule nunmehr über ein Modellfahrzeug der Firma BFFT Gesellschaft für Fahrzeugtechnik mbH, die das diesjährige Fahrzeug für den AADC herstellt. „Mit den gesammelten Erfahrungen unserer selbstgebauten Roboter können wir nahtlos in den Automotive Bereich übergehen“, freut sich Prof. Ulrich Hoffmann, Studiengangsleiter für Informatik. 

Ausstattung des Fahrzeugs

Das Modellfahrzeug besteht aus einem hochwertigen Computer sowie einer Grafikkarte und ähnelt den herkömmlichen Desktopcomputern. Hinzu kommt eine 3D-Kamera, die Tiefeninformationen liefert, um so mithilfe moderner Bild- und Signalverarbeitung die Umgebung und einzelne Objekte dreidimensional erfassen zu können. Außerdem ist das Fahrzeug mit einer Rückfahrkamera und weiteren verschiedenen Sensoren ausgestattet. Ein Lagensensor bestimmt die Neigung des Fahrzeugs auf unebenen Strecken, während zwei Radsensoren die Länge der Strecke bestimmen, die das Fahrzeug zurückgelegt hat. Zehn weitere Ultraschallsensoren dienen zur Abstandsmessung und helfen Hindernisse zu erkennen.

Einbindung in die Lehre

Mithilfe des Fahrzeugs soll das Thema computergestützte Mobilität viel stärker in die Lehre einbezogen werden. „Ziel ist es die bisherigen Lehrinhalte noch industrieorientierter zu gestalten und den Studierenden damit den Berufseinstieg zu erleichtern“, so Prof. Säring. Ein großer Vorteil ist dabei die Nutzung der gleichen Entwicklungs-Software wie in herkömmlichen Pkws. Den ersten Kontakt mit dem Fahrzeug machen die Technischen Informatiker in der Lehrveranstaltung Einführung in die Robotik, welche im Wintersemester 2017/2018 planmäßig läuft. Aber auch Studierende der Studiengänge Medieninformatik, Computer Games Technology sowie Smart Technologie können sich auf das Fahrzeug freuen. Zudem sind Abschlussarbeiten zum Thema Bildverarbeitung, Robotik und Künstliche Intelligenz möglich.

Nachdem sich die beiden Professoren mit ihrem neuen Fahrzeug vertraut gemacht haben, soll eine AG entstehen, die sich mit den vollautomatischen Fahrfunktionen und der Software beschäftigt. Das Fahrzeug soll dann in der Lage sein, verschiedene Situationen innerhalb eines Parcours abzufahren. Neben Einparken, Abbiegen auf Vorfahrtsstraßen und Emergency Breaks steht auch das Erkennen von Verkehrsschildern, freien Parklücken und das Fahren innerhalb der vorgegebenen Fahrspuren im Fokus. „Mit diesem Vorwissen sollte einer Teilnahme am Audi Autonomous Driving Cup im nächsten Jahr nichts entgegenstehen", schmunzelt Hoffmann.

Die Anschaffungskosten für das Fahrzeug wurden zu gleichen Teilen vom Wedeler Hochschulbund e.V. (WHB) und der FH Wedel getragen. Der WHB setzt sich als gemeinnütziger Verein unter anderem für die Förderung der FH Wedel und ihrer Studierenden ein.