Alle schleswig-holsteinischen Hochschulen starten aufgrund der Corona-Pandemie mit einem angepassten Konzept in das kommende Wintersemester. In einem sogenannten Hybridsemester soll künftig vor allem die praktische Ausbildung vor Ort stattfinden und darüber hinaus sollen insbesondere Erstsemester die Möglichkeit erhalten, den Hochschulbetrieb vor Ort in Präsenz kennenzulernen. „Ein Studium ist auch in Zeiten von Corona eine gute Wahl. Mehr denn je haben Studierende die Chance, die Gesellschaft zukünftig mitzugestalten und einen Beitrag zu leisten. Damit sie dafür die besten Voraussetzungen haben, arbeiten wir in Schleswig-Holstein eng zusammen, um digitale Angebote optimal mit der Präsenzlehre zu verbinden. So schaffen wir ein attraktives Studium, das Berufsperspektiven in der Gesellschaft von morgen eröffnet“, erklärte der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz, Dr. Christoph Jansen, in der heutigen Pressekonferenz zum Wintersemester 2020/2021 in Kiel.
Großer Innovationsschub
Nach Aussage von Wissenschaftsministerin Karin Prien habe es durch die Corona-Pandemie für Lehre und Lernen an den Hochschulen einen gewaltigen Innovationsschub gegeben. „Das war eine große Herausforderung für alle Beteiligten, aber auch ein gewaltiger Sprung nach vorn. Diese Entwicklung wollen wir mit unserem Digitalisierungsprogramm weiter unterstützen“, betonte sie. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur plant, die Hochschulen des Landes bei der Digitalisierung der Onlinelehre im kommenden Wintersemester mit bis zu fünf Millionen Euro zu unterstützen. Mit den zusätzlichen Mitteln sollen die digitale Infrastruktur und Lehre an den Hochschulen weiter ausgebaut und nachhaltige Lösungen entwickelt werden. Unter anderem sollen gemeinschaftliche technische Lösungen zur Datensicherheit und zum Datenschutz im Rahmen eines landesweiten Konzeptes die Effizienz der gesamten Hochschulinfrastruktur erhöhen. „Unser Ziel ist es, den Studierenden an den schleswig-holsteinischen Hochschulen auch in Zeiten von Corona möglichst gute Studien- und Lernumgebungen zu bieten“, sagte Ministerin Prien und machte sich für ein Studium im Norden stark: „Lassen Sie sich von Corona nicht von Ihren Zukunftsplänen abbringen. Die Hochschulen im Land haben viel zu bieten.“ „Wir sind auf die neuen Herausforderungen gut vorbereitet“, ergänzte Jansen und sagte abschließend: „Wir freuen uns auf das kommende Wintersemester und auf alle Studieninteressierten, die sich für eine Hochschule in Schleswig-Holstein entscheiden.“
Gelungene Umstellung auf digitale Formate
Mehrere interne Umfragen bei den Studierenden der schleswig-holsteinischen Hochschulen während des Sommersemesters hätten ergeben, dass die Mehrheit der Studierenden sich während der Pandemielage trotz deutlich eingeschränkten Betriebes gut auf den geänderten Lehrbetrieb umgestellt hätte. Dieses Stimmungsbild wird durch die hochschulinterne Umfrage der Fachhochschule Wedel bestätigt. Rund 350 Studierende hatten sich an der Umfrage bis Mitte Juli beteiligt. Mit großer Mehrheit sprachen sie sich dafür aus, dass der FH Wedel die Umstellung der Lehre im Sommersemester 2020 gut gelungen sei (Angaben in Prozent: 26 "sehr gut", 49 "gut", 20 "ok"). Gerade für Vorlesungen, in denen die Wissensvermittlung und die Erläuterung des wissenschaftlichen Denkens im Vordergrund stehen, haben sich die digitalen Formate als gut geeignet erwiesen. Auch die neuen Software-Angebote zur Studienorganisation und zum gemeinsamen Lernen wie Moodle, Zoom und MS Teams wurden von den Studierenden mit großer Zustimmung von über 80 Prozent angenommen.
Hybridmodell kommt Erstsemestern zugute
Unverändert ist jedoch das Selbstverständnis der Hochschule als Präsenzhochschule. „An der FH Wedel wertschätzen wir das kommunikative und motivierende Element der Präsenzlehre. Wir haben besondere Freude daran, mit unseren Studierenden in den persönlichen Kontakt zu kommen“, erklärte Prof. Eike Harms, Präsident der Fachhochschule Wedel. Bei der Planung der Präsenzveranstaltungen für das kommende Wintersemester erfahren die Erst- und Zweitsemester eine klare Priorität. Die sozialen Kontakte untereinander und der direkte kommunikative Austausch mit den Lehrenden haben gerade in der Anfangsphase des Studiums einen unschätzbaren Wert. Unter gewissenhafter Beachtung der Vorgaben des Infektionsschutzes soll insbesondere den jüngeren Semestern eine möglichst umfassende Präsenzlehre angeboten werden. Damit auch größere Gruppen vor Ort unterrichtet werden können, werden die technischen Voraussetzungen geschaffen, um Lehrveranstaltungen wenn nötig in mehrere Räume zu streamen und die Abstandsregelungen zu gewährleisten. Der Stream kann darüber hinaus auch von Studierenden genutzt werden, die sich beispielsweise zur Risikogruppe zählen müssen oder mit Risikopersonen in häuslicher Gemeinschaft leben. Auf die Vorteile der digitalen Lehre soll dennoch nicht verzichtet werden. Denn gut aufeinander abgestimmt sind die digitalen Lehrformate eine sinnvolle Ergänzung der Präsenzlehre. Vorlesungsbeginn an der Fachhochschule Wedel ist am 13. Oktober.
Noch kein Studienplatz?
Noch bis zum 30. September können sich Studieninteressierte für die Bachelor- und Master-Studiengänge der FH Wedel bewerben. Das Anmeldeverfahren ist denkbar einfach. Das Formular „Anmeldung zum Studium und Studienvertrag“ wird ausgefüllt mit den bisherigen Zeugnissen und dem tabellarischen Lebenslauf an die Hochschule geschickt oder vor Ort im Studierendensekretariat abgegeben. Die Studiengänge sind zulassungsfrei. Rückfragen zu Bewerbungen nimmt das Studierendensekretariat der Hochschule unter der Telefonnummer 04103 – 80 48 0 oder per E-Mail sekretariat entgegen. @fh-wedel.de