Verleihung des 6. Innovationspreises des Rotary Club Wedel an der FH Wedel

Starkes Engagement für herausragende Nachwuchskräfte

Rotary Club Wedel verleiht den 6. Innovationspreis.

Am 29. September jährte sich die Vergabe des vom Rotary Club Wedel gestifteten Innovationspreis an Studierende der Fachhochschule Wedel zum sechsten Mal. Die Auszeichnung hebt Forschungsergebnisse und die daraus hervorgehenden Innovationen für Wirtschaft und Gesellschaft auf die Bühne. Vergangenen Freitag richtete sich im Audimax der Fokus auf ein interdisziplinäres Forschungsprojekt zur angewandten medizinischen Bildverarbeitung in der Informatik.

„Bildungsförderung ist einer der Schwerpunkte von Rotary“, erklärte der Präsident des Rotary Club Wedel, Andreas Meissner. „Mit unserer Investition in den Innovationspreis möchten wir verstärkt über den Tellerrand von Wedel hinausblicken und mehr Aufmerksamkeit auf die Innovationskraft im Norden lenken. In diesem Jahr ist es uns erstmals gelungen, dank zahlreicher Sponsoren einen Innovationsfonds mit über 20.000 Euro aufzulegen – ein Startkapital, das wir gerne an herausragende Nachwuchskräfte weitergeben.“

Aufwertung des Innovationspreises durch ein höheres Preisvolumen

Nach dem erfolgreichen Start des Innovationsfonds wurden in diesem Jahr erstmals drei Preisträger ausgezeichnet. Die Dotierung der Preise belief sich auf einmal 4.000 Euro und zweimal 1.000 Euro sowie drei Sachpreise in einem Gesamtwert von 750 Euro. Die drei Preisträger befassten sich in ihren Projekten mit ganz unterschiedlichen Disziplinen.

Beste Auszeichnung für präzise Ergebnisse in der medizinischen Bildverarbeitung

Den ersten Preis erhielt der Absolvent des Bachelor-Studiengangs Medieninformatik Paul-Louis Pröve für seine Leistungen im Forschungsprojekt zur automatischen Altersbestimmung in der Rechtsmedizin mittels moderner Verfahren der Bildverarbeitung. Unter Leitung von Prof. Dennis Säring entwickelte Pröve in seiner Bachelor-Arbeit eine neue Methode zur Identifikation relevanter Knochenstrukturen. Basierend auf diesen Ergebnissen sollen zuverlässige Rückschlüsse auf das Alter einer Person gezogen werden können.

In seiner Thesis verwendete Pröve einen Ansatz aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz. Das entwickelte neuronale Faltungsnetz erlernt selbstständig ein Modell, das Bildinhalte als Knochen erkennt. Eine Vielzahl von Parametern musste evaluiert und angepasst werden, um ein stabiles Modell zu finden. „Paul-Louis hat gezeigt, dass er professionelle, innovative Lösungen im Bereich der künstlichen Intelligenz erarbeiten kann. Dabei hat er ein außergewöhnlich hohes Maß an Eigeninitiative gezeigt und sich überdurchschnittlich schnell in die interdisziplinären Bereiche der Rechtsmedizin, Medizintechnik und der medizinischen Bildverarbeitung eingearbeitet“, würdigte Säring den Preisträger.

Dem Preisträger und auch seiner Familie waren die Überraschung und die Freude beim anschließenden feierlichen Empfang deutlich anzumerken. Pröve zählt zu den Wedeler Absolventen, die bereits vor Erhalt der Abschlusszeugnisse einen Arbeitsvertrag unterzeichnet haben. Er wird zukünftig in einer großen Beratungsgesellschaft im Finanzbereich als Berater für künstliche Intelligenz tätig sein. Sein Engagement und sein Fachwissen aus seinem Studium haben sich unmittelbar für ihn ausgezahlt. Perspektivisch in die Zukunft blickend sagte er: „Eine Unternehmensgründung mit einer guten Idee in der Entwicklung der künstlichen Intelligenz kann ich mir, nachdem ich einige Berufserfahrungen gesammelt habe, sehr gut vorstellen“.

Zweitplatzierung und ein Sonderpreis

Der Master of Science Informatik Thomas Fabian Starke wurde mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Starke entwickelte in seiner Master-Thesis ein interaktives digitales Türschild. Seine Lösung vereint im Gegensatz zu bereits existierenden Produkten mehrere essenzielle Anforderungen wie beispielsweise geringer Energiebedarf, einfache Software-Anbindung, geringe Anschaffungskosten, praktikable Stromversorgung.

Erstmals ging in diesem Jahr zusätzlich ein Sonderpreis an einen Absolventen der Berufsfachschule PTL Wedel. Der Physikalisch-technische Assistent Leroy Hodermann entwickelte im Rahmen seiner Abschlussarbeit bei der TRIOPTICS GmbH einen neuartigen Mini-Autokollimator zur präzisen Winkelmessung. Sein Prototyp stellt das bislang kleinste Winkelmessgerät der Wedeler Firma dar. Die von Hodermann vorangetriebene Miniaturisierung des Kollimators eröffnet vollkommen neue Anwendungsgebiete beispielsweise in der Messung kleiner Planflächen.

Starkes Engagement zahlreicher Sponsoren

Der Innovationspreis wurde 2012 vom Rotary Club Wedel und der Fachhochschule Wedel ins Leben gerufen, um Innovationen zu fördern und sie für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen. Ein Gremium aus fünf Professoren der Hochschule bewertet die Nominierungen aus den Bereichen Informatik, Technik und Wirtschaft nach deren Eignung zur Unternehmensgründung, Einfluss auf die Lehre und Forschung an der FH Wedel sowie deren Nachhaltigkeit und gesellschaftlichem Nutzen.

Den neu geschaffenen Innovationsfonds unterstützen bislang die folgenden Unternehmen: Basler AG, Hapag-Lloyd AG, HBT Hamburger Berater Team GmbH, Lüchau Baustoffe GmbH, m-u-t GmbH, OPUS//G Objektorientierte Programmierung und Systemtechnik GmbH, OTTO DÖRNER GmbH & Co. KG, PCS Beratungscontor AG, PREUSS MESSE Baugesellschaft mbH, Rehder Wohnungsbau GmbH, SECUMAR Rettungsgeräte GmbH, SOLVIN information management GmbH, TRIOPTICS GmbH, U.C.S. Industrieelektronik GmbH. Der Rotary Club Wedel ruft weiterhin zur Förderung auf. „Wir freuen uns auf weitere Sponsoren, die den Forschergeist und das Engagement der Studenten unterstützen wollen. Wir hoffen damit zukünftigen Arbeitgebern ein Anreiz zu geben, in Bildung zu investieren“, erklärte Andreas Meissner.