Optimierte Luftreinigungsgeräte

FH-Studenten sorgen für saubere Luft.

Saubere Luft in Innenräumen ist seit Beginn der Corona-Pandemie gefragter denn je. Hier setzen Eddie Nordwich und Phillip Formmhold an, damit sich beispielsweise Schulklassen in geschlossenen Räumen aufhalten und nach Bedarf lüften können. Die beiden Bachelor-Studenten der Fachhochschule Wedel entwickeln unter dem Namen „SaLuTech“ technologisch verbesserte Luftreinigungsgeräte, die leicht zu bedienen sowie leistungsstark und kompakt sind.

Im März 2020 kam die Corona-Pandemie endgültig in Deutschland an und warf die Frage auf, wie eine gute Luftqualität in geschlossenen Räumen sichergestellt werden kann. Nordwich studiert Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Produktion und Logistik an der FH Wedel, Frommhold Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Dienstleistungsmanagement. Gemeinsam mit ihren Freunden Clemens Michaelis und Zac Sperlich entstand die Idee, Raumluftmessgeräte anzubieten, deren digitale Anzeige auf schlechte Luftqualität aufmerksam macht und die diese mittels fortschrittlicher Technologie verbessern.

Wie funktionieren die Luftreinigungsgeräte?

Schnell identifizierten die Studenten bei einer Marktanalyse die Probleme bei herkömmlichen Luftreinigungsgeräten: Sie bleiben technologisch oft hinter ihrem Potenzial und sind nicht bedienungsfreundlich. Während die marktführenden Luftreinigungsgeräte von namhaften Herstellern die Raumluft lediglich über ein mehrschichtiges Filtersystem reinigen, verbaut SaLuTech in den Geräten zusätzlich eine Ionisierungsfunktion sowie UV-C-Technologie. Nordwich erklärt die Funktionsweise: „Der Ionisator in unseren Geräten stellt das Gewitter in der Natur dar. Ein Gewitter sorgt für die elektrische Ladung der Luft. Luftpartikel wie Bakterien, Gerüche oder auch Viren werden von den negativen Ionen in der Luft angezogen und bilden sogenannte Cluster. Diese Cluster sind dann schwer genug, um, anders als die frische und saubere Umgebungsluft, zu Boden zu sinken und keine Gefahr mehr für unsere Lungen darzustellen. Die UV-C-Lichtquellen in unseren Produkten sorgen dafür, dass in der Luft befindliche Mikroorganismen wie Bakterien und Viren stark geschädigt und damit unschädlich gegenüber dem menschlichen und tierischen Organismus gemacht werden.“

Eines der Geräte verfügt zusätzlich über eine Luftbefeuchtungsfunktion, um das Atmen in geschlossenen Räumen angenehmer zu gestalten, denn bei Raumlüftern entsteht oft trockene Luft. Neben den technologischen Verbesserungen legte das Team viel Wert auf eine einfache Bedienbarkeit der Geräte. Diese lassen sich über einen Touchscreen steuern.

So ist SaLuTech entstanden

Zurzeit befindet sich SaLuTech in der Gründungsphase. Der Name setzt sich aus den Abkürzungen der Worte „Saubere“, „Luft“ und „Technik“ sowie dem Gedanken an das italienische Wort „salute“ für Gesundheit zusammen. Nachdem im März 2020 die Idee entstand, folgte im Mai 2020 die Marktanalyse, Teambildung sowie die Ziel- und Finanzierungsplanung. Einen Monat später machte sich das Team auf die Suche nach Produzenten und Lieferanten. Im August erfolgte die Produktion und Einrichtung eines Lagers. Im Dezember 2020 wurde das erste Produkt verkauft. Nun kümmert sich das Team um die Erweiterung der Produktpalette und die Erschließung neuer Absatzwege, beispielsweise über staatliche Ausschreibungen. Außerdem wird das Design der Luftreinigungsgeräte optimiert.

Nordwich kümmert sich um die Produktentwicklung, Marktanalyse und den Internetauftritt. Frommhold ist für den Import, die Kommunikation mit Handelspartnern wie Produzenten und Lieferanten sowie Rechtliches zuständig. Michaelis und Sperlich arbeiten unter anderem im Vertrieb.

Studium erweist sich als gute Basis

Das Studium an der FH Wedel bildet eine gute Basis für die Umsetzung der Gründungsidee. „Im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen vermittelt vor allem das Modul Materialtechnik ein Grundverständnis für die Produktherstellung“, sagt Nordwich.  

Durch das Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Fokus auf Dienstleistungsmanagement verfügt Frommhold über ein sehr gutes Verständnis für die Projektfinanzierung, -planung und -durchführung sowie für die Positionierung der Marke Salutech. Das in der Hochschule vermittelte Wissen konnten die beiden häufig im Gründungsprozess anwenden, wobei sich Module wie Business Planning, Materialtechnik, Investition und Finanzierung und Englisch als besonders hilfreich erwiesen.