Wer ein wenig in den Räumlichkeiten der Hochschule herumkommt, weiß, dass es seit geraumer Zeit unter Hörsaal 1 wie eine Mischung aus Modellbau-Hobbyraum, Autowerkstatt und IT-Entwicklungsbüro aussah. Hier hatte das Team Cariosity sein Miniatur-Auto für die Teilnahme am Audi Autonomous Driving Cup 2018 getunt, getestet und optimiert. Auch nachdem das Team, bestehend aus fünf Bachelor-Studierenden der FH Wedel, einen äußerst respektablen fünften Platz in dem Wettbewerb erreichte, wurde weiter an dem gemeinsamen Projekt gearbeitet – denn nach dem AADC ist vor dem AADC, und das Thema „Autonomes Fahren“ hat seitdem an Bedeutung keinesfalls verloren.
Neues Labor
Die große Fläche unter Hörsaal 1 war zwar als Teststrecke perfekt, konnte aber dauerhaft nicht ausschließlich dem Team Cariosity zur Verfügung stehen. Daher ist das Team Cariosity kürzlich in die Robotik umgezogen. Der Testparcours, auf dem die Fähigkeiten der Hard- und Software des Modellautos getestet werden, ist inzwischen aufgebaut: Straßen, Kreuzungen und Barbiepuppen simulieren reale Verkehrssituationen, die das Auto selbstständig, das heißt ohne Eingreifen eines Fahrers, meistern soll. Daneben stehen Arbeitsplätze, an denen die Teammitglieder an der Software arbeiten können.
Neues Auto
Auch der Fuhrpark des Teams hat sich erweitert. Zu dem bestehenden Auto ist nun ein weiteres mit etwas modernerer Hardware hinzugekommen. Dadurch ist es nun möglich, auch komplexere Verkehrssituationen zu simulieren – zum Beispiel das Verhalten des autonomen Autos, wenn ein Einsatzfahrzeug der Polizei mit Blaulicht vorbeifährt. Beide Autos des Teams Cariosity verwenden Komponenten, wie sie auch in normalen Büro- oder Gaming-PCs vorkommen. Der Clou ist, dass die auf geometrische Berechnungen spezialisierte Grafikkarte, die das Auto verwendet, mit der Auswertung der Bildsignale beschäftigt wird, welche das Auto permanent aus der Umgebung aufnimmt.
Neue Teammitglieder?
Studierende bewältigen jedes Semester neue Aufgaben und so ist auch in einem Team wie Cariosity ein Kommen und ein Gehen. Daher sucht das Team Cariosity derzeit interessierte Studentinnen und Studenten, die an der Verbesserung des autonomen Autos mitwirken möchten. Es kann an verschiedenen Themen wie Bildverarbeitung oder Künstliche Intelligenz gearbeitet werden. Vorausgesetzt wird kein Fachwissen, jedoch Interesse an der Thematik und grundlegende Programmierkenntnisse in C, welche Studierende der FH Wedel etwa mit Abschluss des 3. Semesters erlangt haben.
Die Mitarbeit an dem prestigeträchtigen Projekt hat eine Vielzahl von positiven Effekten auf Studium und auch Karriereaussichten, sagen die Teammitglieder. Zunächst wäre da natürlich das Fachwissen in Feldern wie Bildverarbeitung und KI, die den Kern der Software ausmachen. Ganz besonders betonen die Mitglieder, die bereits beim Autonomous Driving Cup 2018 dabei waren, die praktischen Erfahrungen und Soft Skills, die die langfristige Arbeit an einem Projekt mit sich bringen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit im Team, der fachliche Austausch mit Gleichgesinnten in anderen Teams und auch die Spannung, wenn in den letzten Stunden vor Abgabe des Projektes noch letzte Änderungen vorgenommen werden: Dies sind Erlebnisse, die verbinden, einen wachsen lassen und durchaus wegweisend für die eigene Karriere sein können. Interessenten wenden sich bitte per E-Mail (aadc @fh-wedel.de) an das Team Cariosity.