"Mir hat es gefallen und geholfen!"

Am 26. April war Girls' Day an der FH Wedel.

In Scratch programmieren, Schmuck herstellen dank Lasercutter und virtuelle Möglichkeiten austesten im Virtual Reality Labor: Das alles erlebten am gestrigen Girls' Day 24 Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren dort, wo sonst Studierende im Fokus stehen.

Die Teilnahme am jährlichen Mädchen-Zukunftstag am letzten Donnerstag im April ist für die Fachhochschule Wedel regelmäßig ein Highlight. Bereits zum achten Mal in Folge engagierte sich ein 15-köpfiges Team aus Mitarbeitern und Studierenden in der Vermittlung techniknaher Inhalte unter den interessierten Mädchen. In einem abwechslungsreichen Programm ging es in drei Stationen um MINT-Inhalte, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

Selbermachen statt Zuschauen

Aus Hamburg, Wedel, Schenefeld und dem Kreis Pinneberg kamen die Mädchen in die Feldstraße 143, um Einblicke in das SmartLab sowie die Fachbereiche Allgemeine Informatik und Virtual Reality zu bekommen. In kleinen Aufgaben konnten sie ganz anschaulich kleine Gadgets wie Schmuckanhänger fertigen, die in der Bedienung des Lasercutters entstanden, oder auch in der Entwicklungsumgebung Scratch ein erstes einfaches Spiel programmieren.

Nur eines der Mädchen kannte Scratch bereits aus der Schule. Mit viel Begeisterung waren aber alle Teilnehmerinnen dabei, Raumschiffe zu navigieren, Power-ups einzubauen oder auch das Raumschiff eine Regenbogenspur ziehen zu lassen. Schnell wurde klar, dass die Mädchen sehr unbefangen und versiert mit den gestellten Programmieraufgaben umgingen. Die Ergebnisse der Teilnehmerinnen gibt es hier.

Im Virtual Reality Labor testeten die Mädchen das von Studierenden entwickelte Spiel Drachenflug. Bereits seit mehreren Semestern arbeitet ein Studierenden-Team um den Master-Studenten Steffen Kurt an diesem Projekt und führt immer wieder Neuerungen ein. Für die Mädchen war das virtuelle Erlebnis sehr beeindruckend. "Das ist ganz schön unheimlich", sagte Anna, hob dann aber doch ab in die Lüfte.

In der letzten Station, im SmartLab, war auch handwerkliches Geschick gefragt. Die Mädchen konnten sich Schmuckstücke erstellen. In einem Grafikprogramm wurde zunächst der Entwurf angelegt. Der Lasercutter schnitt das Wunschstück dann aus farbigem Acryl und gravierte gleichzeitig Schriftzüge. So entwarf die 11-jährige Leonie Jolie eine Freundschaftskette, deren eine Hälfte sie freudestrahlend gleich ihrer Freundin um den Hals band. "Es ist sehr schön, dass wir etwas zum Mitnehmen haben", ergänzte sie. Laborleiter Markus Vieregge freute sich über den offenen Austausch mit den Mädchen: "Wir bekommen heute ein sehr ehrliches Feedback. Das bringt uns viel Freude und wir können richtig etwas voneinander lernen, denn die Impulse, die wir heute bekommen, zielen doch in eine andere Richtung, als die unserer Studierenden."

"Ich könnte mir vorstellen, später hier zu studieren."

"Die Offenheit der jungen Mädchen für unsere Inhalte der Informatik macht doch viel Hoffnung, zukünftig den Anteil der Informatikerinnen unter unseren Absolventen steigern zu können", kommentierte Prof. Harms, Präsident der FH Wedel, den Girls' Day. Laut der bundesweiten Netzwerk-Initiative „Komm, mach MINT.“ ist die Zahl der Studentinnen im ersten Semester in den Informatikstudiengängen in den letzten Jahren gestiegen und betrug in 2016 bundesweit über 25 Prozent. "Einen Frauenanteil von 25 Prozent haben wir in unseren Studiengängen der Informatik noch nicht erreicht", ergänzte Harms. "Daher werden wir uns auch weiterhin gerne für Initiativen wie den Girls' Day einsetzen."