Informatik und Kreativität verschmelzen im Game-Design-Projekt

Studierende entwickeln ein 3rd-Person Puzzle-Game.

Als Spieler:in übernimmst du die Kontrolle über einen Roboter, der auf einer verlassenen Raumstation Rätsel lösen muss. Das ist das Konzept hinter dem Computerspiel „Gravity“, entwickelt von Cedric Mischur, Leon Groß, Linn Poggensee und Leonhard Mang, Studierende des Bachelor-Studiengangs Computer Games Technology. Im Rahmen des Projekts „Game-Design“ haben sie die einzelnen Phasen des Game-Design-Prozesses praxisnah kennengelernt. Das Ziel des Projektes im vierten und fünften Semester war die Präsentation eines lauffähigen und designtechnisch ansprechenden Prototyps einer selbst entwickelten Spieleidee.

Der Lehrbeauftragte Marcel Ernst, selbst Inhaber einer Spielefirma, betont die Relevanz, sich bei der Spieleentwicklung auf das Wesentliche zu konzentrieren und unnötige Features zu vermeiden. „In dem Projekt lernen die Studierenden, ihre Ideen in kleinen Teams durch mehrere Meilensteine gezielt zu validieren und den Kern des Spiels herauszuarbeiten. Diese Fähigkeit ist auf dem schnelllebigen Videospiel-Markt von großer Bedeutung. Außerdem kann man neue Ideen anhand einfacher Prototypen auch in großen Unternehmen einbringen.“

Der Prozess hinter dem Prototypen

Das Team hinter dem Spiel „Gravity“ startete im April 2022 mit der Ideenfindung. „Die Kernmechanik basiert auf einem Plug-In für die Unreal Engine 5 (UE5), mit dem die Gravitation geändert werden kann. Diese Mechanik haben wir auf verschiedene Weisen in Leveln verwendet, die von Portal und ähnlichen Spielen inspiriert sind“, erläuterte Cedric Mischur die Idee hinter dem Spiel.

In der ersten Phase bis Juli 2022 hat sich das Team konzeptionell mit dem Spiel, seinen Kernmechaniken sowie dem „Look and Feel“ auseinandergesetzt. Zudem wurde ein erstes Test-Level erstellt, um die technische Umsetzbarkeit auszuloten. Von Juli bis Oktober wurde das Proof of Concept (PoC) vorbereitet und die Umsetzbarkeit des Projekts geprüft. Die Kernmechaniken und erste visuell ansprechende Assets standen dabei im Fokus. Das Team erstellte verschiedene Level, um die einzelnen Mechaniken zu testen. Anschließend folgte das Minimal Viable Product (MVP) – eine erste Version des Spiels mit einem Minimum an Funktionen. In dieser Phase konnten Tester das erste fertige Level spielen und Feedback geben, anhand dessen das Spiel angepasst wurde.

„Von Januar bis März haben wir den Prototypen vorbereitet, bei dem wir hauptsächlich Details verbessert und weitere Look-and-Feel-Elemente hinzugefügt haben“, führt Mischur den Prozess aus. „Hier wurden erneut Playtests durchgeführt, wodurch wir auf kleinere Fehler aufmerksam wurden und diese beheben konnten. Auch die Spielerführung wurde durch das Feedback verbessert.“

Im April 2023 präsentierte das Team ihr Spiel „Gravity“ im Rahmen der Abschlusspräsentation mittels eines Creator’s Commentary. Dabei wurde das gesamte Spiel gespielt und von den Entwickler:innen live kommentiert. Die Studierenden sind überzeugt, dass das Game-Design-Projekt Fähigkeiten vermittelt, die den späteren Berufseinstieg erleichtern: „Wir konnten unsere eigene Idee entwickeln und bis zum Prototypen umsetzen. Dabei haben uns die Strukturierung nach Meilensteinen und die Einblicke in die Entwicklungsstände der anderen Gruppen sehr geholfen.“