"Ich bereue es auf keinen Fall hierher gekommen zu sein"

Zwanzig Mädchen zwischen neun und fünfzehn Jahren nahmen am Girls` Day der FH Wedel teil.

Professoren, Dozenten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten ein spannendes Programm auf die Beine gestellt, um die Teilnehmerinnen für Themen aus dem Bereich MINT zu begeistern – für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

„Am Girls` Day dürfen die Mädchen bei uns tüfteln, werkeln und experimentieren“, erklärte Prof. Harms, Präsident der Fachhochschule Wedel. „Uns ist es wichtig zu zeigen, dass Mädchen Spaß an technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen haben können. Wenn wir auf diese Weise dazu beitragen, dass sie Hemmungen und Vorurteile gegenüber technischen Berufen abbauen, umso besser“. Die Teilnehmerinnen durchliefen vier unterschiedliche Stationen, um einen möglichst breiten Einblick in den Fächerkanon der FH zu bekommen.

Station eins: Robotern das „Laufen“ beibringen
Mithilfe eines iPads brachten die Mädchen unter Anleitung von Prof. Ulrich Hoffmann dem Roboter mBot das „Laufen“ bei. Mit einfachen digitalen Bausteinen programmierten sie auf dem iPad den kleinen Roboter so, dass er auf einem Tisch vor- und zurückfuhr oder ein Hindernis umkreiste. „Man konnte beispielsweise die Geschwindigkeit einstellen oder vorgeben, dass er erst vor- und dann zurückfahren soll. Dann haben wir auf Start gedrückt und er fuhr los“, erklärte Anna begeistert.

Station zwei: Abtauchen in virtuelle Welten
„Die Fahrt war so echt, ich hatte sogar Bauchkribbeln“, berichtete Franziska nach einer virtuellen Achterbahnfahrt. Sie hatte sich im Virtual Reality Labor die Oculus Rift, eine 3D-Brille, auf die Nase gesetzt. Anders als im 3D-Kino berechnet sie die eigene Position mit ein. So ist es möglich, in der Achterbahn auch nach oben, nach unten oder hinter sich zu schauen. Dies sorgte bei den Mädchen für das Gefühl, mittendrin zu sein. Ausprobieren konnten sie auch den großen Touchtable – einen berührungssensitiven Tisch – den ehemalige FH-Studierende konzipiert und gebaut haben. Hier konnten mehrere Mädchen gleichzeitig Spiele spielen, die als FH-Projekte entstanden waren.

Station drei: Im Chemielabor
Im Chemielabor konnten die Teilnehmerinnen Münzen „versilbern“ oder „vergolden“ sowie Brausepulver und Wunderkerzen herstellen. „Wir haben Brausepulver gemacht, aber das war total sauer“, berichtete Annika. „Als ich Wasser dazugegeben habe, hat es total geschäumt“. „Wir haben Schießbaumwolle auf der Hand angezündet und die Wolle hat eine große Stichflamme gegeben. Das war toll“, erzählte eine weitere Teilnehmerin. Während eines kleinen Abstechers in die Fertigungstechnik hatten die Mädchen außerdem die Möglichkeit, kleine Schachfiguren herzustellen.

Station vier: Wie funktioniert ein Stromkreislauf?
In der Technischen Informatik bastelten die Mädchen kleine Käfer. Dafür durften die Teilnehmerinnen sogar selbst löten. Sergei Sawitzki, Professor für Technische Informatik, erklärte den Teilnehmerinnen anhand der Krabbelwesen, wie ein Stromkreislauf funktioniert. „Bewegt man die Fühler, schließt sich der Stromkreislauf und die Augen fangen an zu leuchten“, erklärte Johanna. „Mir hat die Station mit den Käfern am besten gefallen“.

„Ich bereue es auf keinen Fall, hier her gekommen zu sein“, meinte eine Teilnehmerin. Und für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachhochschule Wedel steht fest: Auch kommendes Jahr wird es wieder einen Girls` Day geben. Die Hochschule setzt sich damit dafür ein, langfristig den Beschäftigungsanteil von Frauen in Technik, IT und Naturwissenschaften zu erhöhen.