Eingekleidet mit Robe und Hut erleben die Absolventinnen und Absolventen der Fachhochschule Wedel im Audimax im Kreis ihrer Angehörigen einen feierlichen Abschluss ihres Studiums. Rund 1.500 Urkunden werden zum halbjährlichen Zeugnistermin überreicht und erzählen für jeden Einzelnen eine eigene Geschichte. Die Bandbreite an Themen und Erlebnissen im Studium ist groß. Doch die Wedeler Absolventen eint der gute Ruf ihrer Ausbildung. Die Studienleistungen der Absolventen konnten sich auch bei dieser Zeugnisübergabe sehen lassen: Im Durchschnitt erreichten die Bachelor-Absolventen eine Abschlussnote von 2,2 und im Master-Abschluss eine 1,8. Insgesamt zwölf Absolventen schlossen ihr Studium mit sehr gut ab, vier davon sogar mit Auszeichnung, also mit einer Endnote von 1,2 oder besser.
Auszeichnungen für Abschlussarbeiten mit hohem Praxisbezug
Zeugnisse nahmen Bachelor of Science aus acht verschiedenen Studiengängen sowie Master of Science aus fünf Studiengängen entgegen. Zusätzlich erhielten fünf der 105 Hochschulabsolventen eine Auszeichnung des Wedeler Hochschulbundes für eine besonders aufschlussreiche Abschlussarbeit im Praxiskontext. Der Förderverein der Hochschule prämiert jedes Semester herausragende Arbeiten mit besonders hohem Praxisbezug und realen Problemlösungen. Halbjährlich verweisen die Auszeichnungen eindrucksvoll auf die Bandbreite und die Relevanz der Themen innerhalb der Wedeler Studienrichtungen und die damit verbundenen individuellen Hochschulkarrieren. In den drei Kategorien Informatik, Technik und Wirtschaft vergibt der Wedeler Hochschulbund maximal jeweils drei Preise an Bachelor of Science sowie Master of Science. Die Preisträger erhalten einen Wertgutschein über 250 Euro. Vergangenen Freitag wurden zwei Bachelor- sowie drei Master-Absolventen und zwei Informationstechnische Assistenten für Wirtschaftsinformatik geehrt.
Dr. Hannes Bistry der Jungheinrich AG zog in seiner Laudatio ein Fazit, das die Beweggründe vieler Unternehmen für ein Engagement im Rahmen einer Abschlussarbeit zusammenfasst: „In Zusammenarbeit mit Studenten kann man hervorragend zukunftsträchtige Themen anschauen, gerade weil junge Menschen so viel fixer sind“. Er lobpreiste die Bachelor-Arbeit von Frauke Jörgens in Medieninformatik, die sich auf Master-Niveau mit der automatischen Erkennung von lagertypischen Objekten in 2D-Bildern mittels neuronaler Netze befasste.
Die Master-Auszeichnung in Informatik erhielt Lukas Matthias Müller für seine Ausarbeitung zu „Hierarchische Algorithmen im Öffentlichen Personennahverkehr“. Für das Unternehmen HBT Hamburger Berater Team GmbH hat er deren Fahrgastinformationssystem Geofox überarbeitet. Seine Aufgabe bestand darin, den verwendeten Algorithmus zu beschleunigen und größere Datenmengen verarbeiten zu lassen. Die Fahrgastinformationen des Hamburger Verkehrsverbundes basieren auf dieser Technologie. Claas Gaidies, Product Owner bei HBT, freute sich sichtlich über den großen Nutzen der Arbeit von Lukas Matthias Müller.
In der Kategorie Technik wurde nur ein Preis vergeben. Dieser ging an Vanessa Timm für ihre Master-Arbeit in Wirtschaftsingenieurwesen. Sie hatte sich für das Unternehmen Airbus mit Lösungen für die Mensch-Roboter-Kollaboration in der Luftfahrtbranche befasst. Vanessa Timm hatte aus den Erkenntnissen ihrer Situationsanalyse einen Prototyp für ein Kollaborationsexperiment entwickelt. Im Ergebnis wurden die entsprechenden Anwendungen im Bereich der Mensch-Roboter-Kollaboration bei Airbus erweitert.
In der Kategorie Wirtschaft ging der Preis für eine Bachelor-Arbeit an Patricia Amrei Liebe für ihr Thema „Aktives und passives Management bei einer Honorarberatung“ in Betriebswirtschaftslehre. Rebecca Patricia Sophie Pitterle erhielt die Auszeichnung für ihre Master-Arbeit in E-Commerce „Performante Ansprache potenzieller Neukunden durch den Personalisierungsansatz im Programmatic Advertising – ein Erfolgsmodell?“. Laudatorin Eva Göhring der emetriq GmbH beschrieb die Neukundenansprache im Onlinemarketing als große Herausforderung. Pitterle hatte in ihrer Arbeit statistische Zwillinge in Form von sogenannten Lookalikes von Bestandskunden für das Targeting von Neukunden getestet und emetriq somit sehr aufschlussreiche Erkenntnisse gesichert. Für Pitterle zahlt sich ihr Einsatz nicht nur mit der Auszeichnung durch den Wedeler Hochschulbund aus, sondern insbesondere auch durch eine Festanstellung bei dem Online-Vermarkter.