Löten, Fräsen, Programmieren – der Girls' Day 2017 an der FH Wedel stand ganz unter dem Motto "Selbermachen statt Zuschauen". Dort, wo sonst die Studierenden im Fokus stehen, stellten 25 Mädchen zwischen 10 und 14 Jahren Schmuck dank Lasercutter her und testeten die virtuellen Möglichkeiten im Virtual Reality Labor.
Bereits zum siebten Mal beteiligte sich die Fachhochschule Wedel am bundesweiten Mädchen-Zukunftstag am letzten Donnerstag im April. Professoren, Dozentinnen und Dozenten sowie Studierende hatten in einem 15-köpfigen Team ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt, um die Teilnehmerinnen für Themen der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – kurz MINT – zu begeistern.
Laut Statistischem Bundesamt ist die Zahl der Studentinnen im ersten Semester in den Informatikstudiengängen in den letzten Jahren gestiegen und betrug in 2015 bundesweit rund 23 Prozent. "Einen Frauenanteil von über 20 Prozent haben wir in unseren Informatikstudiengängen noch nicht erreicht", erklärte Prof. Harms, Präsident der Fachhochschule Wedel. "Dies ist einer der Gründe, warum wir uns jedes Jahr wieder gerne für den Girls' Day einsetzen. Es sind aber auch die positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen, die uns in unserem Engagement bestätigen", ergänzte er.
Naturwissenschaft, IT und Technik zum Anfassen
Aus Hamburg und Wedel, dem Kreis Pinneberg und sogar aus Buxtehude und Wentorf kamen die Mädchen in die Feldstraße 143 um in fünf Stationen Einblicke in das SmartLab sowie die Fachbereiche Allgemeine Informatik, Technische Informatik, Virtual Reality und Fertigungstechnik zu bekommen. In kleinen Aufgaben konnten sie ganz anschaulich kleine Gadgets wie Käfer mit leuchtenden Augen fertigen, für die gelötet werden musste, oder Schmuckanhänger, die in der Bedienung des Lasercutters entstanden.
Erstmals forderten die Profis in der Informatik die Mädchen auch mit einer kleinen Programmieraufgabe heraus. In der Programmierumgebung kturtle lernten die Mädchen, dass mittels simpler Befehle wie rechtsdrehen, linksdrehen, vorwärts, rückwärts kleine Grafiken entstehen können. "Ich bin überrascht, wie offen die jungen Mädchen mit der Programmieraufgabe umgegangen sind. So viel Begeisterung habe ich tatsächlich nicht erwartet. Das lässt auf eine positive Trendwende für den Frauenanteil in der Informatik hoffen", erklärte Prof. Gerd Beuster, der im Rechenzentrum 4 den Mädchen die Grundschritte in der Programmierung zeigte.
"Es ist mega cool!"
Die Teilnehmerinnen gaben zum Girls' Day an der FH ausnahmslos positive Rückmeldung. Sie ermutigten sogar, das Angebot weiter fortzusetzen. "Es hat Spaß gemacht. Macht weiter so!", schrieb eine Teilnehmerin in den Feedbackbogen. Insbesondere die Mischung aus Lernen und Ausprobieren schien den Ausflug an die Hochschule zu einem erfüllten Tag zu machen. "Ich finde es gut, dass man etwas selbst Gemachtes mitnehmen kann", schrieb eine andere Teilnehmerin. Und so wanderten die Ohrringe, die kleinen Krabbeltiere und die Leuchttürme mit einer bunten Leuchtdiode, die unter anderem im 3-D-Drucker des Labors der Fertigungstechnik entstanden waren, in die beliebten FH Wedel Taschen, die es für jede Teilnehmerin zum Abschluss gab.