Vergangenen Samstag trafen sich rund 130 Alumni anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Fachhochschule Wedel. Vertreten waren Abschlussjahrgänge von 1968 bis 2018 und alle Studienrichtungen. Treffpunkt für das Wiedersehen war die Alma Mater mit anschließendem Get-together bei einer exklusiven Schifffahrt auf der Elbe.
Bei seiner feierlichen Begrüßung im Audimax ließ Präsident Prof. Eike Harms die Alumni ein „Hipp, Hipp, Hurra“ anstimmen – so wie er auch jedes Semester die Absolventinnen und Absolventen sowie deren Angehörige zur Zeugnisverleihung einstimmt. Die Stimmung war von Beginn an gelöst und die Alumni freuten sich, bekannte Studienkollegen wiederzutreffen und sich über die Entwicklungen ihrer ehemaligen Hochschule zu informieren. In seiner Rede umriss Prof. Harms insbesondere die jüngste Geschichte der FH Wedel und betonte die Bedeutung der Bindung Ehemaliger an die Hochschule: „Sie sind unsere Multiplikatoren. Sie geben Jüngeren oftmals Ratschläge zum Studium und Sie kommen auf uns zurück, wenn Sie Nachwuchskräfte für Ihr Unternehmen suchen. Es ehrt uns, dass Sie unserer Hochschule so verbunden sind. Dieses hohe Gut möchten wir zukünftig noch stärker wahren.“
Auf Entdeckungstour über den Campus
Zum Programm der Jubiläums- und Alumni-Feier zählten auch Rundgänge durch die Hochschule. Sogar wenn der Abschluss erst einige Jahre zurücklag, gab es viel Neues, aber ebenso Bekanntes zu entdecken. In vier Stationen begleiteten Mitarbeiter und Studierende der Hochschule die Besucher und ihre Familien über den Campus. Zu den bekannteren Bereichen zählte das Labor der Fertigungstechnik, in dem beispielsweise Wirtschaftsingenieure schon in den frühen 1990er Jahren gelernt hatten. Das Virtual-Reality-Labor überraschte auch langjährige Informatiker, denn die dort seit Ende der 1990er Jahre genutzte Technik bildet insbesondere für die Medieninformatik eine ganz eigene Welt und wird technisch fortlaufend auf dem neuesten Stand gehalten. Dies gilt ebenso für das Robotik-Labor, in dem Studierende sich beispielsweise in Projekten zum autonomen Fahren ausprobieren. Für alle Besucher neu war die letzte Station in der SmartArea, die erst in 2017 für den Studiengang Smart Technology eröffnet wurde.
Zeit zum Netzwerken
Neben dem informativen Teil stand vor allem der persönliche Austausch im Mittelpunkt. Mit der Spanne von 50 Jahren in den Abschlüssen an der FH Wedel trafen bei der Feier verschiedene Generationen aufeinander. Jung und Alt nutzten die Chance zum Netzwerken. Unverkennbar ist die Hochschule der Ort, an dem lebenslange Freundschaften und Partnerschaften entstehen. So zählte beispielsweise auch die Familie Nocke zu den Gästen. Sabine und Heiko Nocke lernten sich vor 40 Jahren während ihres Studiums an der FH Wedel kennen. Viele Jahre später studierten auch ihre zwei Kinder Nina und Simon ebenso wie die heutige Schwiegertochter Gamze in Wedel.
Hochschule im Wandel auf dem Pfad der Spezialisierung
Mit der Gründung der Physikalisch-Technischen Lehranstalt 1948 in Lübeck wurde der Grundstein für die FH Wedel gelegt. Der Umzug nach Wedel an den heutigen Standort in der Feldstraße 143 folgte 1963. Aus der Ausbildung von Physikalisch-Technischen Assistenten ging dann 1969 der erste Studiengang Technische Informatik hervor. Von da an liefen die Ausbildungs- und Studiengänge in Wedel parallel. Seit 1974 ist die FH Wedel eine gemeinnützige GmbH. Diese wird seit 2010 von Prof. Eike Harms in dritter Generation geführt. Seit 1969 wurden insgesamt elf weitere Studienrichtungen eingeführt. In 2004 wurde die Bologna-Reform umgesetzt, die Diplom-Studiengänge wurden auf das zweistufige berufsqualifizierende, konsekutive Bachelor- und Master-Modell umgestellt. Seit 2011 werden alle Bachelor-Studiengänge der Hochschule auch im dualen Studienmodell angeboten. Über die vielen Jahre hinweg hielt sich die Anzahl der Studierenden relativ konstant.
Peter Poock-Haffmans, der 1968 seinen Abschluss in Physikalischer Technik machte und am vergangenen Samstag den ältesten Abschluss repräsentierte, erinnerte sich: „Wir waren damals gut 1.200 Studierende, aber allesamt in einer Studienrichtung. Heute setzt die Spezialisierung schon viel früher ein. Dies ist für viele junge Menschen sicherlich eine große Herausforderung. Entscheidend ist aus meiner Sicht, dass die FH Wedel damals wie heute der Ausbildung in den Grundlagen eine große Bedeutung beimisst, denn nur dann lässt sich eine Spezialisierung sinnvoll anschließen“.