Als Student auf internationaler Fachbühne

Mit seinem Paper zu groß angelegten agilen Transformationen schaffte es Lennard Trippensee zur AMCIS 2021.

Vom 9. bis zum 13. August fand im digitalen Format die AMCIS 2021, die Americas Conference on Information Systems statt. Sie zählt zu den führenden Konferenzen für Fachleute im Gebiet der Informationssysteme und Informationstechnologie. Akademikerinnen und Akademiker in diesen Bereichen stellen ihre Forschungsarbeiten vor. In diesem Jahr mit von der Partie war Lennard Trippensee, der im sechsten Semester den Bachelor-Studiengang IT-Management, Consulting & Auditing studiert. Sein Paper zum Themenkomplex groß angelegter agiler Transformationen wurde aus rund 700 Einreichungen ausgewählt und für die Präsentation in einer Session zugelassen. Ein großer Erfolg, denn das Peer-Review-Paper wird über die AMCIS-Protokolle zukünftig auch in den ständigen Sammlungen von Bibliotheken auf der ganzen Welt zu finden sein.

Für Trippensee bot der Rahmen seiner Seminararbeit im vergangenen Semester den Aufhänger für die Befassung mit dem Fachthema. Begleitet von Studiengangsleiter Prof. Gerrit Remané arbeitete er das Thema weiter aus und traf damit offensichtlich den Nerv der Zeit.

Seine Forschungsarbeit "Practices for Large-Scale Agile Transformations: A Systematic Literature Review" vermittelt einen ganzheitlichen Überblick konkreter Methoden, um agile Ideen auf mehrere Teams sowie ganze Organisationen zu übertragen. Denn agile Methoden werden zwar seit Langem erfolgreich in einzelnen Software-Entwicklungsprojekten mit begrenzter Teamgröße eingesetzt. Für größere Dimensionen sind die Erfahrungen und Referenzen jedoch begrenzt und weniger erforscht. Mehrere Unternehmen haben in den letzten Jahren damit begonnen, mit agilen Methoden im größeren Umfeld zu experimentieren. Groß angelegte agile Transformationen sind jedoch eine Herausforderung und erfordern einen umfassenden Blick auf kulturelle, operative und strategische Aspekte. Trippensees Arbeit identifiziert und untergliedert die relevantesten in der Literatur verfügbaren agilen Methoden für die Etablierung agiler Arbeitsweisen, auch zwischen mehreren Projekten und in ganzen Organisationen. Dadurch bietet sie Forschern und Unternehmensvertretern einen guten Einstieg, um sich dem Thema Large-Scale Agile Development systematisch zu nähern.

Über den persönlichen Erfolg hinaus bot Trippensee die Teilnahme an der Fachkonferenz eine erstklassige Gelegenheit zum fachlichen Austausch mit rund 1500 Teilnehmenden aus über 70 Ländern. Die Chance auf eine Teilnahme war für ihn als Bachelor-Student keineswegs selbstverständlich. Dennoch präsentierte er sich dort auf Augenhöhe mit internationalen Lehrenden und Doktoranden. "Einen kleinen Beitrag zur Wissenschaft zu leisten und sich mit Fachexpertinnen und Fachexperten aus allen Teilen der Welt über ein hochrelevantes Thema aus der Wirtschaftsinformatik austauschen zu können, hat mir sehr viel Spaß gemacht", sagte er und ergänzt: "Ich konnte spannende Insights auch aus anderen Schwerpunkten mitnehmen und tolle Persönlichkeiten kennenlernen."

Finanziell gefördert wurde seine Teilnahme an der Fachkonferenz durch den Wedeler Hochschulbund. Als gemeinnütziger Verein setzt er sich für die Förderung der FH Wedel und deren Studierenden ein. Ziele des Vereins sind unter anderen die Leistungsfähigkeit der Hochschule zu fördern und zu erhalten, leistungsfähige Studierende zu unterstützen und die Forschung zu stärken. Konkrete Angebote für die Studierenden der Hochschule sind neben der Finanzierung von Teilnahmen an Tagungen, die Vergabe zinsloser Darlehen beispielsweise zur Finanzierung der Abschlussarbeit sowie die Unterstützung studentischer Events.