"Man fühlt sich schnell Zuhause und gut aufgehoben"

Eckdaten

Name: Kevin Westermann
Universität: University of Otago, Neuseeland
Zeitpunkt: Sommersemester 2019
Dauer: 4 Monate

Wie ist die Entscheidung für diese Partneruniversität gefallen?

Ich habe mich für Otago nach einem intensiven Austausch mit dem International Office entschieden. Da es für mich ein freiwilliges Auslandssemester im Master war, hatte ich bei der Auswahl der Universität andere Anforderungen als noch im Bachelor. Besonders wichtig war mir, dass ich meine Englischkenntnisse durch meinen Auslandsaufenthalt verbessere. Besonders ausschlaggebend war darüber hinaus die sehr große Kursauswahl in Otago. Es gibt praktisch nichts, was man nicht studieren kann.

Vorbereitungen für ein Visum

Für Neuseeland wird das Studentenvisum ausschließlich online beantragt. Die Beantragung ist relativ einfach, sobald alle Dokumente beisammen sind. Sobald das "Offer of a place" Dokument aus Neuseeland da ist, kann das Visum beantragt werden. Die Bearbeitung des Antrages geht sehr schnell. Innerhalb von zwei Wochen wird das Visum elektronisch ausgestellt.

Für ein Visum benötigt man außerdem finanzielle Rücklagen bzw. eine Bürgschaft die z.B. von Familienmitgliedern aber auch Freunden ausgestellt werden kann. Die benötigten finanziellen Rücklagen müssen > 5.000€ betragen und durch einen aktuellen Kontoauszug nachgewiesen werden. Die Kosten für das Visum betragen 300 NZ Dollar (Je nach Wechselkurs 170 - 190€).

Vorbereitungen für Flug und Unterkunft

Von Hamburg aus gibt es viele Wege um nach Neuseeland zu kommen. In jedem Fall beträgt die Reisezeit mindestens 28 Stunden, je nachdem welche Stadt zuerst angeflogen wird. Nach Auckland (Nordinsel) oder Christchurch (Südinsel) gibt es die günstigsten Flüge. Oft ist es günstiger, den Inlandsflug nach Dunedin seperat zu buchen. Außerdem kann man sich dann von dem langen Flug schon etwas erholen.

Außerdem sollten bei der Planung Reisen vor bzw. nach dem Semester beachtet werden. In Neuseeland kann man sehr viel entdecken und einiges erleben. Ich persönlich habe mir 5 Wochen zeit genommen mir das Land ein wenig anzusehen. In dieser Zeit war ich mit einem Camper unterwegs. Durch den Camper ist man super flexibel und kann auch in sehr entlegene Regionen vordringen. Einen Nahverkehr wie in Europa gibt es in Neuseeland nicht. Bei Fragen rund um die Roadtripplanung könnt ihr mich auch gerne ansprechen.

Bewerbung und ggfs. Erasmus+ Förderung

Stipendien bzw. Förderungen für Otago gibt es leider von der FH nicht. Um Förderungen bzw. Stipendien muss man sich privat kümmern. Für ein Auslandssemester gibt es viele Möglichkeiten der Förderung. Dazu am besten einmal im Internet schauen :)

Kurswahl und Klausuren

In Otago ist es üblich, drei Kurse zu belegen. Die Kurswahl ist etwas aufwändiger, da man aus unglaublich vielen verschiedenen Kursen und Fachbereich wählen kann. Für jedes Interessengebiet gibt es Vorlesungen. Zu jedem Kurs gibt es ein Modulhandbuch in dem zum Teil die ganzen Vorlesungen bereits beschrieben sind. Vor allem auf die Prüfungsleistungen sollte im Vorfeld geachtet werden. In Otago ist es üblich, einige Hausarbeiten, Gruppenarbeiten oder auch Präsentationen über das Semester hinweg erstellen zu müssen. Die letzte Klausur zählt selten 100%, eher 40-60%. Entsprechend kann durch eine gute Mitarbeit während des Semesters bereits der Kurs bestanden werden. Insgesamt ist das Studium wesentlich interaktiver und praktischer als an der FH Wedel. Selten muss viel auswendig gelernt werden, sondern es geht mehr um die eigene und vor allem kritische Meinung zu einem Thema. Insgesamt fand ich die Kurse einfacher jedoch wesentlich umfangreicher als bei uns an der FH.

Die Kursgrößen sind sehr unterschiedlich. Mir war es bei den Kursen sehr wichtig, Vorlesungen in kleineren Gruppen zu hören. Das ist vermehrt ab einem 300er Niveau üblich. In den Vorlesungen mit wenig Studenten wird sehr intensiv auf alle Studenten eingegangen. Die Betreuung insgesamt ist deutlich besser als in Wedel.

Campusleben und Sprache

Anfangs hatte ich einige Probleme alles zu verstehen und den Vorlesungen zu folgen. Durch einen Sprachkurs, der jeden Tag stattgefunden hat, und meine WG, in der ausschließlich Englisch gesprochen wurde, habe ich jedoch schnell Fortschritte gemacht. Auch die Dozenten haben Rücksicht auf mich genommen und mich bei meinen Hausarbeiten gefördert und gefordert.

Die Freizeitmöglichkeiten am Campus sind sehr vielfältig und es ist für wirklich jeden etwas dabei. Ein Fitnessstudio kann kostenlos benutzt werden und darüber hinaus gibt es über 115 Studentenvereine. Von Akrobatik bis Zirkus wird wirklich alles angeboten. Ich persönlich war im Kletterverein, Wanderverein, Skiverein und Squashverein. Die Studentenvereine organisieren darüber hinaus auch Ausfahrten am Wochenende, auf denen man schnell Kontakte knüpfen und einiges vom Land sehen kann.

Das Leben vor Ort und Tipps

Das Leben vor Ort ist sehr viel entspannter und gelassener als in Deutschland. Neben dem Studium ist eine aktive Freizeit sehr wichtig in der man viel Sport aber auch Party machen kann. Am Octagon ist am Wochenende immer etwas los. Aber auch Rund um den Campus gibt es jeden Tag Hauspartys die ein wenig an American Pie erinnern. Orte, die man meiden sollte, gibt es eigentlich nicht und entdecken kann man sehr viel. Wenn ihr noch gezielte Fragen habt, könnt ihr mich gerne noch einmal ansprechen.

Fazit

Es war eine super Erfahrung die ich jedem empfehlen kann. Wenn es euch finanziell möglich ist, macht euer Auslandssemester in Otago, ihr werdet es nicht bereuen! Die Leute sind super freundlich und immer hilfsbereit. Dadurch fühlt man sich schnell zuhause und gut aufgehoben.

Sonstiges

Gerne könnt ihr mich bei Fragen kontaktieren.