"Trotz Pandemie konnte ich Auslandserfahrung sammeln"

Eckdaten

Name: Anna Frank
Universität: VIA University College, Horsens, Dänemark
Zeitpunkt: Wintersemester 2020/2021
Dauer: 6 Monate

Wie ist die Entscheidung für diese Partneruniversität gefallen?

Anfangs hatte ich den Plan nach USA, Kalifornien an die Riverside University zu gehen. Aufgrund von Corona habe ich mich dann aber in Absprache mit dem International Office für die VIA University in Dänemark entschieden - einerseits aufgrund des Kursangebotes der VIA und andererseits, weil es mir so möglich war mit dem Auto zu fahren. So hätte ich flexibler auf mögliche Geschehnisse reagieren können.

Vorbereitungen für ein Visum

Dieser Punkt fiel für mich weg, da ich für meinen Aufenthalt in Dänemark kein Visum beantragen musste.

Vorbereitungen für Flug und Unterkunft

Bezüglich der Unterkunft gab es bei mir zwei mögliche Optionen. Es gibt ein Studentenwohnheim, welches zentraler in der Stadt liegt (Kamjatka) und eins, welches direkt gegenüber der Uni liegt (Student Village). Mir war damals die Nähe zur Uni wichtiger, da ich mit einem eigenen Auto angereist bin. Hier konnte man sich online anmelden und ein Zimmer reservieren. Zur Auswahl standen kleine Wohnungen, die man sich mit einer anderen Person geteilt hat, inklusive eines Bades und einer Küche/ Wohnzimmer. Auch hatte man die Wahl, ob man im Erdgeschoss, im ersten oder zweiten Stock wohnen wollte. Die Wohnungen konnte man nur für einen schon festgelegten Zeitraum mieten und die erste Miete plus Kaution musste im Voraus bezahlt werden. Allerdings gibt es Pläne, die einen Umzug der gesamten Uni-Einrichtungen innerhalb von Horsens vorsehen. Es sind daher auch neue Unterkünfte in Planung.

Bewerbung und ggfs. Erasmus+ Förderung

Bewerben musste ich mich, indem ich einen Nachweis für meine Englischkenntnisse (OLS – B2) liefern musste, welcher mir von der FH Wedel in Form eines DAAD Nachweises ausgestellt wurde. Für die VIA musste ich nun nur noch persönliche Informationen weiterleiten. Was die Erasmus Förderung betrifft, musste vor der Abreise ein Sprachtest absolviert und das Learning-, sowie Grant Agreement ausgefüllt werden. Das Learning Agreement wurde in Absprache mit dem International Office in Bezug auf die Kurswahl ausgefüllt. Das Grant Agreement wurde anschließend von mir und dem International Office ausgefüllt. In meinem Fall wurde der gesamte Bewerbungsprozess gut vom International Office unterstützt und begleitet. Auch für Fragen diesbezüglich waren die Mitarbeiter immer erreichbar.

Kurswahl und Klausuren

Wie im Learning Agreement festgelegt wurde, habe ich insgesamt 5 Kurse belegt: vier normale Vorlesungen und ein größeres Projekt, welches als Pflichtkurs seitens der FH Wedel vorgesehen war. Zu meinen vier Kursen gehörte Projectmanagement, Management & Strategy, Marketing Management und Market Communication. Alle Kurse, die ich belegt habe, bestanden aus kleinen Gruppen und erinnerten mich an den Charakter von Schulklassen. Durch die sehr interaktive Gestaltung der Vorlesungen nimmt man viele Erkenntnisse mit. Auch Gruppenarbeiten gab es an der VIA in jedem Fach, das war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Das Projekt ist mit dem BWL-Projekt an der FH Wedel zu vergleichen, nur mit dem Unterschied, dass multikulturelle Teams eine Voraussetzung sind und auch verschiedene Studiengänge zusammenarbeiten. Auch ist das Projekt problembasiert und meist nicht in Kooperation mit einem Unternehmen. Die zu erbringenden Leistungen waren in jedem Kurs anders. Ich habe nur einen Kurs belegt, in dem ich am Ende eine Klausur geschrieben habe wie an der FH Wedel, welche die gesamte Note ausgemacht hat. In den anderen Kursen war es meist eine Kombination aus mehreren Hand-Ins, kleinen Tests während der Vorlesungen und Abnahmegesprächen in der Klausurenphase.

Campusleben und Sprache

Vorab ist hier zu sagen, dass das Campusleben aufgrund der aktuellen Situation rund um COVID-19 nur eingeschränkt stattgefunden hat. Das Sportangebot der Uni musste abgesagt werden und auch sonst haben keine Events stattfinden können. Bezüglich der Sprache hatte ich keine Probleme. Wir haben versucht, ein bisschen dänisch zu lernen, dies war aber nicht nötig, da alle gutes Englisch gesprochen haben und sogar zu großen Teilen Deutsch verstehen konnten.

Das Leben vor Ort und Tipps

Mir persönlich hat es in Dänemark sehr gut gefallen. Dies hängt aber auch mit der tollen Gemeinschaft zusammen, die wir innerhalb unseres Studentenwohnheims hatten. Ansonsten muss man natürlich beachten, dass es in Dänemark nicht gerade billig ist. Lebensmittel sind meist teurer als das was wir aus Deutschland gewohnt sind. Für den Fall, dass man nicht mit einem eigenen Auto anreist würde ich unbedingt empfehlen ein Fahrrad vor Ort auszuleihen. Dies war bei uns problemlos möglich und so ist man auch innerhalb Horsens mobil. Zwei Supermärkte sind in 10 Minuten zu Fuß von der Uni zu erreichen und auch von dem anderen Studentenwohnheim kommt man schnell zu mehreren Supermärkten. Horsens und Dänemark insgesamt hat relativ spät die Restriktionen eines Lockdowns eingeführt. Daher war es uns möglich, das Land trotzdem zu bereisen. Wir haben Städte wie Aarhus, Aalborg und Vejle besucht. Auch ein wunderschöner Trip nach Skagen und an die Westküste war möglich. Hier haben wir einfach über Airbnb ein kleines Haus gemietet, welches super gelegen und top ausgestattet war. Geplant war auch ein Ausflug nach Kopenhagen, jedoch war mir das zu gefährlich aufgrund der COVID-19 Situation im Zusammenhang mit den Regularien der VIA Universität. Ich würde jedem empfehlen, sich so viel von Dänemark anzuschauen, wie möglich. Es ist ein sehr schönes Land mit tollen Stränden und Sehenswürdigkeiten.

Fazit

Alles in allem hat mir das Auslandssemester in Dänemark sehr gut gefallen. Trotz Corona habe ich viel gelernt und hatte viel Spaß in Horsens. Es war eine Erfahrung, die ich jedem Studenten wünsche. Daher empfehle ich jedem, der die Möglichkeit zu einem Auslandssemester hat, diese auch zu nutzen. Man bekommt die Möglichkeit, eine andere Kultur und andere Formen der Wissensvermittlung kennenzulernen. Auch durch das Sprechen einer anderen Sprache wird man vor neue Herausforderungen gestellt. Von unschätzbarem Wert ist das Kennenlernen von Menschen. Es werden Freundschaften geschlossen, die das Leben bereichern. Die vielen neuen Eindrücke und Erfahrungen prägen sicherlich auch das weitere Leben und beeinflussen zukünftige Entscheidungen.

Impressionen