"Ein sehr gelungenes Auslandssemester"

Eckdaten

Name: Kakung Atmojo
Universität: Dundalk Institute of Technology, Dundalk, Irland
Zeitpunkt: Wintersemester 2018/2019
Dauer: 4,5 Monate

Wie ist die Entscheidung für diese Partneruniversität gefallen?

Einfach

Vorbereitungen für ein Visum

Irland gehört zur EU, deshalb muss kein extra Visum beantragt werden.

Vorbereitungen für Flug und Unterkunft

Ich habe circa 3 Monate vor Ankunft mich um eine Unterkunft gekümmert. Je früher ihr euch darum kümmert, desto besser ist es. Auf Seiten wie www.daft.ie oder www.rent.ie könnt ihr privat versuchen ein Zimmer zu mieten. Ich konnte glücklicherweise auf diesem Wege ein schönes Zimmer finden. Das Haus, in dem ich gewohnt habe, lag mitten im Zentrum. Ich brauchte nur 2 Minuten zu Fuß zu Tesco und 5 Minuten zu Lidl, die Lage war also perfekt. Die Kosten lagen bei 400€ im Monat alles inklusive, das ist auch die Durchschnittsmiete für ein Zimmer in Dundalk. Gewohnt habe ich mit 2 Pärchen. Das eine Paar waren ebenfalls Studenten an der Dkit und das andere Paar arbeitete bei National Pen im Ort. Es war ein sehr gemütliches Zusammenleben und meine Vermieterin war stets hilfsbereit mir gegenüber.

Meinen Flug habe ich 4 Monate vor der Abreise bei Aer Lingus gebucht und habe dafür 74,99€ bezahlt inkl. 20kg Gepäck. Je weiter man wartet, desto teurer werden die Tickets natürlich.

Da Einkaufsmöglichkeiten, die Universität und das Sportzentrum an verschiedenen Orten liegen ist es nicht verkehrt sich am Anfang ein Fahrrad zuzulegen. In Dundalk gibt’s es 3 Fahrradläden. Meins habe ich hier gekauft: The Cycle Shop. Da meine Vermieterin den Besitzer kannte, konnte sie für mich einen guten Preis aushandeln. Ich habe für mein Fahrrad, ein Schloss und Lichter 85€ bezahlt. Mit circa. 80 – 100€ solltet ihr mit dem Kauf eines Fahrrads rechnen. Am Ende des Semesters könnt ihr eure Fahrräder auch wiederverkaufen. Da mein Fahrrad während des Semesters stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, habe ich am Ende nur 20€ wiederbekommen. Aber mit max. 40€ könnt ihr mit dem Verkauf eures Fahrrads abschließend rechnen.

 

Bewerbung und ggfs. Erasmus+ Förderung

Das International Office des FH Wedels lädt euch zu deren Veranstaltung ein, wo alle möglichen Partnerunis vorgestellt werden. Für mich war es wichtig, in ein englischsprachiges Land zu kommen. Irland ist für seine schöne Natur und Freundlichkeit bekannt, deshalb habe ich mich in erster Linie für Dundalk entschieden. Dafür braucht ihr mindestens ein B2 in Englisch, das entspricht einer 3,0 in „Commercial and Technical English“. Ansonsten kann alternativ ein DAAD Sprachtest an der Uni abgelegt werden oder ihr absolviert ein TOEFL- oder IELTS-Test.

Werdet Ihr für Dundalk angenommen, kommt erstmal Papierkram auf euch zu. Dabei sind stets die Zeitfenster zu berücksichtigen, ansonsten leitet euch das International Office durch das ganze Prozedere.
Zunächst wird das „Learning Agreement“ schriftlich vereinbart, in dem ihr eure Kurse wählt, die insgesamt 30 ECTS bringen. Im Normalfall sind es 6 Fächer. Danach kommt das sogenannte „Grant Agreement“, eine Vertragsvereinbarung über die Fördermittel und den OLS-Sprachtest. Ihr müsst unbedingt darauf achten, dass ihr den Sprachtest schnellstmöglich absolviert, weil dieser die Bedingung für die Fördermittel darstellt. Den Test müsst ihr vor und nach der Abreise absolvieren, um zu überprüfen wie ihr euch verbessert habt. Keine Sorge hier geht es nicht um bestehen oder nicht bestehen. Wie viel ihr letztendlich an Fördermitteln bekommt, hängt vom „Arrival Form“ ab, was ihr nach eurer Ankunft vom International Office ausfüllen lasst.

Kurswahl und Klausuren

Meine Fächer waren
- Entrepreneurship
- Human Resources in Organisation
- Financial Management
- Contemporary Market Research
- Operation Management
- Consumer Behavior & Psychology

Das allgemeine Niveau an der Dkit schätze ich etwas niedriger ein als an der FH Wedel. Dort werden die Fächer von sogenannten Continuous Assessment geprägt. Über das Semester hinweg müssen also Hausarbeiten abgegeben und Präsentationen, meist in Gruppen, gehalten werden. Aber auch Tests werden geschrieben. Auf diese Weise fließt die Note der endgültigen Klausur zum Semesterende nicht zu 100% in die Gesamtnote ein. Die größte Herausforderung war es, sich mit seinen Gruppenmitgliedern abzustimmen, wann man sich trifft und welche Deadlines zu setzen sind und dafür auch sorgen, dass diese eingehalten werden. Es ist von daher stark zu empfehlen, dass ihr viele gleiche Gruppen für verschiedene Fächer zusammenstellt, sodass ihr möglichst das organisatorische Problempotenzial klein haltet. Zu erwähnen ist auch, dass die Dozenten nicht primär auf die Grammatik achten, sondern viel mehr auf den Inhalt und den Sinn eurer Hausarbeiten oder Präsentationen.
Des Weiteren ist es üblich die Dozenten bei Vornamen zu nennen und die Uni war auch stets immer hilfsbereit falls man irgendwelche Probleme hat, egal ob es um die Wohnungssuche geht oder irgendwelche bürokratische Angelegenheiten.
Die meisten Dozenten führen eine Anwesenheitsliste. Es ist jedoch von Dozenten zu Dozenten unterschiedlich welche Rolle diese Liste für sie jeweils haben. Bei dem einen muss man mind. bei 2 von 3 Vorlesungen in der Woche anwesend sein und bei dem anderen spielt es überhaupt gar keine Rolle.  Die Vorlesungszeit ging von Mitte September bis Mitte Dezember, danach hatte man über Weihnachten und Silvester frei und konnte die Zeit entweder dafür nutzen, um heim zu fliegen oder um Roadtrips zu unternehmen. Die Klausurzeit begann am 03.01. und endete am 16.01. Die genauen Daten haben wir circa Ende November bekommen.

 

Campusleben und Sprache

An dem Akzent der Dozenten gewöhnt man sich relativ schnell, weil sie im Vergleich zu den Studenten oder Personen, die man so im Alltag trifft, keinen starken Akzent besitzen. Es wurden auch kostenlose Sprachkurse angeboten für Personen, die noch gebrochenes Englisch gesprochen haben. Zwischen den Vorlesungszeiten geht man entweder in die Bib um dort zu lernen, oder irgendwo in die Kantine (davon gibt es mehrere) oder man fährt nach Hause.
Am Anfang des Semesters kann man sich für etliche Societies eintragen. Ich habe mich für Fußball, Fotografie und die ESN Society eingetragen. Hier besteht die große Möglichkeit mit irischen Studenten in Kontakt zu kommen und gegebenenfalls auch Freundschaften zu schließen. Es ist im Unterricht sehr schwierig irische Studenten kennenzulernen, da sie meistens unter sich sind. Meine Erfahrungen, bei der Fußballmannschaft der Uni mitspielen zu können, war sehr positiv. Die Spiele wurden während den Vorlesungszeiten bestritten und man hat eine Entschuldigung bekommen, falls man dadurch eine Vorlesung nicht besuchen konnte. Und manche Spiele wurden sogar auswärts ausgetragen, sodass man den ganzen halben Tag mit der Mannschaft unterwegs ist. Es wurden aber auch Spiele im Fußballstadion des FC Dundalk bestritten. Bei der Fotografie Society unternimmt man Ausflüge an den Wochenenden und durch die ESN Society bekommt man hauptsächlich mit, welche Partys demnächst laufen werden.

Das Leben vor Ort und Tipps

In Dundalk hat man relativ viele Beschäftigungsmöglichkeiten. Neben das Sportzentrum gibt es auch ein Einkaufszentrum mit Penneys, der irische Primark, wo man günstig Bettwäsche oder Ähnliches kaufen kann. Außerdem gibt es da noch ein 1€-Laden wo man sich Kleinigkeiten für den Alltag besorgen kann und natürlich auch Cafés und Fast-Food-Restaurants. Aber die Innenstadt hat noch mehr zu bieten. Typisch irisch, es gibt in Dundalk etliche Pubs. Am Anfang veranstaltet die ESN Society einen Pub Crawl, wo man die anderen Erasmus-Studenten noch näher kennen lernen kann. Der populärste Nachtclub ist Ridleys und es ist freitags noch populärer, da dort bis Mitternacht der Eintritt nur die Hälfte kostet (5€) und alle Drinks 2€ kosten. Jedoch anders als in Deutschland wird um 2:30 schlussgemacht und auch Alkohol kann man ab 22 Uhr nicht mehr im Supermarkt kaufen. Des Weiteren hat Dundalk 2 Kinos und eine Rennbahn, was etwas außerhalb liegt. Hierfür bekommt man Anfang sogar eine Freikarte von der Uni ausgestellt. Weiterhin haust in Dundalk auch einer der erfolgreichsten Fußballmannschaft in Irland: der FC Dundalk. Der normale Eintritt für das Stadion kostet 10€. Und sonst bietet Dundalk viele Restaurants. Das beliebteste bei den Erasmus Studenten war das Malt House. Dort wurden Fußballspiele übertragen und jeden Montag gab es einen Karaoke-Abend.
Zu erwähnen ist auch, dass man während des Semesters ein sogenanntes Reading Week hat, in der man komplett frei hat. Sie ist eigentlich dafür gedacht, um Lernstoffe nachzuarbeiten oder halt um an laufenden Projekten zu arbeiten. Aber solange man im aktuellen Stand liegt und für seine Hausarbeiten und Präsentationen kontinuierlich was gemacht hat, kann man die freie Woche auch dafür nutzen, um Roadtrips zu unternehmen.  Obendrein sind sowohl Dublin als auch Belfast nur ein Katzensprung von Dundalk entfernt und bieten perfekte Locations für Wochenendtrips.

 

Fazit

Alles in einem war es ein sehr gelungenes Auslandssemester. Die Menschen dort sind freundlich und hilfsbereit. Man schließt in kurzerster Zeit sehr viele Freundschaften. Und Irland allgemein ist ein schöner Ort, um Roadtrips zu unternehmen und um zu Reisen. Und an das schlechte Wetter gewöhnt man sich relativ schnell.