Hamburg nachhaltiger gestalten – das war die Herausforderung, der sich 37 Studierende von sechs Hochschulen ein ganzes Semester im Rahmen der Cross Innovation Class widmeten. Zum diesjährigen Thema „Smart City & Urban Tech“ entwickelten die Teilnehmenden hochschulübergreifend sechs smarte Prototypen in Workshops entlang eines Design-Thinking-Prozesses. In Kooperation mit sechs Praxispartnern beschäftigten sich die Studierenden dabei mit marktrelevanten Problemstellungen. Die Cross Innovation Class wurde 2018 von Prof. Ulrich Hoffmann von der Fachhochschule Wedel gemeinsam mit der Hamburg Kreativ Gesellschaft ins Leben gerufen und fand nun bereits zum dritten Mal statt.
„Die Cross Innovation Class ist ein tolles Projekt, in dem unsere Studierenden zukunftsweisende Unternehmen kennenlernen und mit Studierenden anderer Hochschulen interdisziplinär zusammenarbeiten können“, erklärte Hoffmann. Gestartet ist die diesjährige Cross Innovation Class mit dem Kick-off und der Feldforschung im April. Im Mai folgte die Ausarbeitung der Prototypen, die im Juni getestet und am 1. Juli schließlich auf der Abschlussveranstaltung vor Publikum präsentiert wurden. Während des Semesters fanden regelmäßig Workshops mit der Hamburg Kreativ Gesellschaft und den Partnerunternehmen statt, in denen verschiedene Expertinnen und Experten den Studierenden Impulse zu Themen wie Prototyping und Projektmanagement mit auf den Weg gaben. Ein Pitch-Training bereitete die Teams auf die Abschlusspräsentation vor. Alle Events mussten Corona-bedingt digital stattfinden.
Interdisziplinäre Teams für geballtes Wissen
Von der FH Wedel waren in diesem Jahr elf Studierende aus den Studiengängen Wirtschaftsinformatik, Informatik, Medieninformatik und Smart Technology am Projekt beteiligt. Außerdem vertreten waren Studierende der Studiengänge Stadtplanung (HafenCity Universität Hamburg), Logistik und Mobilität (Technische Universität Hamburg), Digital Reality (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg), Kulturinformatik (Leuphana Universität Lüneburg) und Produktdesign (AMD Akademie Mode & Design Hamburg).
Die Studierenden erarbeiteten die Lösungsvorschläge für reale Smart-City-Fragestellungen, um die Zukunft der Stadt Hamburg aktiv mitzugestalten. Die jeweiligen Herausforderungen für die Mobilität von Morgen wurden von den Praxispartnern im Vorfeld formuliert. Mit dabei waren in diesem Jahr der Fahrradhersteller Bergamont, das Immobilienunternehmen Becken, das Unternehmen für Datenvisualisierung Esri, das Logistikunternehmen Kühne + Nagel, das Mobilitätslabor Hamburg und der Halbleiterhersteller NXP mit dem Fahrradhersteller Riese und Müller.
Abschlusspräsentation vor Publikum
Am 1. Juli war es soweit: Die Teams präsentierten ihre Prototypen, die mit viel Herzblut innerhalb eines Semesters entstanden waren. Bei der virtuellen Abschlussveranstaltung schauten nicht nur Vertreterinnen und Vertreter der Partnerunternehmen zu, sondern auch rund 100 andere Interessierte.
Die Pitches überzeugten auf ganzer Linie und es gab reichlich Lob von allen Praxispartnern. Im Anschluss an die Präsentationen wurde ein Gewinnerteam von einer Jury gekürt, die sich aus Vertretern der teilnehmenden Hochschulen und der Partnerunternehmen zusammensetzte. Gegen die anderen Teams durchsetzen konnte sich das Team Esri. Die Studierenden nahmen sich dem Problem von Fahrradwegen in schlechtem Zustand an und entwickelten eine Feedbackbox. Diese kann von der Radfahrerin oder vom Radfahrer während der Fahrt bedient werden und sammelt über verschiedene Sensoren Daten über die Zustände der Radwege. Diese werden per Bluetooth an Esri geschickt und dort visualisiert. So kann das Radverkehrsnetz gezielt verbessert werden.
Die Jury lobte den hohen Innovationsgrad der Feedbackbox durch die Kombination von objektiver Messung und subjektiver Bewertung. Dies generiere einen sehr schnellen Nutzen für die Hamburger Verkehrsplanung. Der Publikumspreis für den besten Prototyp ging nach einer Abstimmung über Mentimeter an das Team Becken, die ein Feedbacksystem zur Verbesserung von nachhaltigem Verhalten in Büroräumen entwickelt haben.