Karate: Vom Hobby zum VR-Projekt

Studierende entwickeln Trainingssimulation

Entstanden ist die Idee schon vor über einem Jahr: Wie kann ich abseits des Dojos meine Katas trainieren und trotzdem ein gutes Feedback zu meinen Bewegungen bekommen? Aus dieser Idee wurde ein Master-Projekt. Unterstützung bekam Nicolas Hollmann dabei von seinem Freund und Kommilitonen Erik Jenning. Fast ein halbes Jahr ist seit dem Beginn des Virtual Reality-Projektes vergangen. Nun wurde die Beta-Testphase unter Beurteilung echter Senseis eingeläutet.

Daniel Wähling und Mehdi Ebadi vom Tekken Dojo unterstützen aber nicht nur bei dieser abschließenden Phase, sondern haben auch während der Entwicklung zur Seite gestanden und Aufnahmen der korrekten Bewegungsabläufe zur Verfügung gestellt - als Video und in Form von Datensätzen, die die optimalen Bewegungsabläufe darstellen. Die kurzen Videosequenzen werden dem Karateka, also demjenigen, der Karate macht, in der Simulation in Schleife vorgespielt, bis dieser bereit ist, sich an dem Dummy auszuprobieren. Die Bewegungen werden im Hintergrund durch das Programm erfasst, mit Pfaden abgeglichen, die die optimale Ausführung darstellen und anschließend auf einer Skala von einem bis fünf Sternen bewertet.

Ganz so simpel ist der Abgleich allerdings nicht. Denn auch von der technischen Seite gibt es einiges zu beachten. So sind Körpergröße und Position im Raum für die Erfassung und Beurteilung der Bewegungen nicht unwichtig und müssen bei Beginn jeder Testperson neu konfiguriert werden. Auch die an der Person angebrachten Sensoren sollten die Abläufe möglichst nicht behindern. Während der Entwicklung fand deshalb auch ein Wechsel zu kleineren Tracker-Modellen statt, welches von der FH Wedel gesponsort wurden.

Für Datenerhebung werden Testpersonen benötigt

Am Montag, den 17. April, waren freiwillige Testpersonen dazu aufgerufen, sich an den zehn verschiedenen Karateübungen zu probieren. Über den Vormittag verteilt fanden sich rund 15 Personen ein und halfen dabei, die Simulation auf Herz und Nieren zu testen. „Erfahrungen in Karate sind nicht erforderlich und bringen sogar zusätzlichen Nutzen. So können wir prüfen, ob die Darstellung der Übungen und die Pfade der optimalen Bewegungen tatsächlich zu einem guten Ergebnis führen“, sagt Hollmann. Auch die Senseis pflichten ihm bei. Ihre Aufgabe ist es, parallel zu der Bewertung der Software ihre eigene Bewertung der Bewegungen vorzunehmen. Der Abgleich dieser gewonnenen Daten gibt Aufschluss darüber, wie effektiv die Software ist und an welchen Stellen vielleicht noch Korrekturen notwendig sind, um in die schriftliche Ausarbeitung des Projekts einzufließen.