Ideen für die Smart City von morgen

Voller Erfolg für Smart Technology Studierende in der 2. Cross Innovation Class!

Mitte Oktober trafen Studierende in Smart Technology (FH Wedel), Produktdesign (AMD Akademie Mode & Design), Digital Media (Leuphana Universität), Stadtplanung (HafenCity Universität) und Media Systems (HAW Hamburg) auf fünf Unternehmen ganz unterschiedlicher Branchen. Für die 2. Cross Innovation Class hatten Ströer, dataport, Remondis, Vitronic und Unibail-Rodamco-Westfield anspruchsvolle Herausforderungen zum Thema Smart City Solutions eingereicht, die nach einer kurzen Kennenlernrunde den insgesamt 36 Studierenden vorgestellt wurden. Es folgte eine Phase der Themenrecherche, der interdisziplinären Gruppenfindung sowie ein Besuch beim Praxispartner, um offene Fragen zu klären und sich ein Bild von dem Betrieb zu machen.

Mit viel Input ging es in die Konzeptionierung und ins Prototyping, begleitet von einer Reihe an Workshops und Methodentrainings. Zentraler Ort im Prototyping war für die Studierendenteams die SmartArea der Fachhochschule Wedel. Dort kamen die Tüftler zum Brainstorming und zur konzeptionellen Entwicklung zusammen. Am Whiteboard wurden Schaltpläne skizziert und gleich nebenan, im SmartLab, begutachteten prüfende Blicke die Versuche im 3D-Druck und die Präzision der Bauteile aus dem Lasercutter. Ende Januar kamen schließlich alle Teilnehmer der 2. Cross Innovation Class im designxport in der HafenCity zusammen, um in einer öffentlichen Abschlussveranstaltung die finalisierten Prototypen zu präsentieren.

Über 90 Besucherinnen und Besucher waren zur Präsentation der zehn Prototypen erschienen. Unter den Studierenden wechselten Anspannung und Vorfreude im Minutentakt. Eine Jury, bestehend aus Branchenexpertinnen und -experten, hatte in der ersten Reihe Platz genommen und bekam nach jeder Präsentation die Gelegenheit, Rückfragen zu stellen. Doch nicht nur die Jury sollte Feedback geben. Im Rahmen der anschließenden Preisverleihung erhielt auch das Publikum die Chance, mit abzustimmen. Insgesamt wurden sechs Preise an die im Pitch angetretenen Teams verliehen. Die fünf Smart Technology Studierenden der FH Wedel zählten alle zu den glücklichen Preisträgern.

Preis für die beste technische Umsetzung

Der Prototyp "Intelligent Light System" im Auftrag von Vitronic überzeugte die Jury in seiner technischen Bandbreite. Das Studierenden-Team hatte eine intelligente Straßenlaterne konzipiert, die per Sensorik auf die Umwelt reagiert. Das Konzept vereinte die Bestandteile aus Technik, Elektronik und Programmierung optimal.

Preis "Beste Smart City Solution"

Der Preis für die beste Smart City Solution ging ebenfalls an ein Team, das sich mit den Herausforderungen von Vitronic befasst hat. Der "SilentGuide" ist ein Blindenstock, mit dessen Hilfe sich eine Ampel bereits aus der Entfernung bedienen lässt. Er vibriert, sobald die Ampel auf grün springt. Der Prototyp überzeugte die Jury in seiner Visualisierung, seiner Haptik und in der Partizipation.

Preis für das beste Design

Den Preis für das beste Design erhielt das Team, das den Prototypen "The Kinetic Box" im Auftrag für das Westfield Hamburg-Überseequartier finalisiert hatte. Sowohl das Konzept einer kinetischen Fassade bestehend aus beweglichen Elementen, die auf Bewegung der Außenwelt reagieren (Gestik, Ton, Licht), als auch die visuelle Gestaltung hatten die Jury überzeugt.

Preis für die beste interdisziplinäre Zusammenarbeit

Der Prototyp "saflr - alles im Griff" im Auftrag von dataport entstand in einer vorbildlichen interdisziplinären Zusammenarbeit. "saflr" ist ein smarter Fahrradlenker, der die Verkehrsteilnehmer für die Gefahren im Straßenverkehr sensibilisieren soll. Auf Basis von Unfallstatistiken löst "saflr" eine Vibration aus: Bewegt sich ein Radfahrer auf einen Gefahrenpunkt zu, bekommt er sowohl eine optische Warnung über die ebenfalls entwickelte App, als auch ein haptisches Feedback über die Vibration des Griffes, der mit der App verbunden ist. Ergänzt wird die Funktionalität von "saflr" durch aktuelle Nachrichten mit dem Schwerpunkt Verkehr.

"Das interdisziplinäre Zusammenarbeiten mit Studierenden anderer Hochschulen war eine spannende Erfahrung", erzählt Daniel Tamm, der im 5. Semester Smart Technology an der FH Wedel studiert. "Durch die unterschiedlichen Studiengänge gab es verschiedene Blickwinkel, von der die Problemstellung betrachtet wurde. Dies konnte aber dazu führen, dass man andere auch mal über die möglicherweise schwierige Realisierbarkeit ihrer Ideen und Wünsche aufklären musste."

Publikumspreis

Die meisten Stimmen aus dem Publikum erhielt das "Mood Display", das im Auftrag von Ströer entstanden war. Das Display registriert die Gestik von Menschen ab einer Körpergröße von 1,5 Metern und macht so eine Bürgerbeteiligung per Armzeichen möglich (Heben und Senken des linken/rechten Arms).

Preis für den besten Pitch

Das Team rund um den Prototypen "Limpio" für Remondis präsentierte wortgewandt und setzte sich so im Pitch durch. "Limpio" ist ein intelligentes Mülltrennungssystem für Büros, das den Müll mittels Machine Learning anhand seiner Materialbeschaffenheit erkennt und entsprechenden Entsorgungsfächern zuteilt. Heiko Jedamski, ebenfalls Bachelor-Student in Smart Technololgy, erzählte, dass ihm in der Prototyping-Phase das Konstruieren mittels CAD-Software ungemein weitergeholfen habe. "Anhand der ersten Konstruktion konnte ich immer wieder neue Features in das Modell einbauen und simulieren. Aus den einzelnen Komponenten der Konstruktion lassen sich Zeichnungen erstellen. So hatte jedes Gruppenmitglied zu jeder Zeit einen Anhaltspunkt beim Zusammenbau des Prototypen." Zudem hatte er sich während des Projektes erstmalig mit dem Ansatz des Deep Learnings beschäftigt, das wesentlich zum Gelingen des Projektes beigetragen hatte.

Prof. Ulrich Hoffmann, Initiator der Cross Innovation Class und Leiter des Studiengangs Smart Technology, zog als Fazit "Alle Beteiligten haben einen gewaltigen Lernprozess hinter sich" und war sichtlich stolz auf die Leistungen der Wedeler Studierenden.

Foto: Laura Müller Photography