Ein Wochenende Start-up sein

Von Kuchenboxen als Backanregung und innovativen Online-Ideen für Lifestyle und Design.

Am vergangenen Wochenende schlüpften 24 Wedeler Studierende in die Rolle von Start-up-Unternehmern. In fünf Teams entwickelten angehende Bachelor und Master Geschäftsideen, konzipierten innovative Geschäftsmodelle und brachten sogar Prototypen hervor, um die Geschäftsidee am Markt zu testen. Das Gewinnerteam Easycake möchte individuell abgestimmte Kuchenboxen liefern, um den Menschen das Backen so einfach wie noch nie zu machen.

Zum ersten Mal überhaupt öffnete Greenhouse – das Innovationlab von Gruner + Jahr – seine Pforten für einen derartigen studentischen Workshop. In authentischer Start-up-Atmosphäre stellte das G+J Greenhouse nicht nur seine Büroräume in der Sternschanze zur Verfügung und sorgte für das leibliche Wohl, sondern begleitete den gesamten Workshop mit dem leitenden Team des Innovation Labs.

Das Lean Start-up Wochenende ist der praktische Teil des Venture Passion Entrepreneurship-Programms der FH Wedel. An einem Wochenende wenden Studierende die in der dazugehörigen Vorlesungsreihe vermittelten modernen Entrepreneurship-Methoden und Verfahren an, wie The Lean Start-up, Business Model Canvas, Design Thinking, Interview Sprints, Elevator Pitching, User Stories oder Customer Development. Die Initiative stößt auf große Resonanz unter den Studierenden aller Fachrichtungen und Jahrgänge.

Geschäftsideen im "Real Life"-Test

Bei denen im Workshop diskutierten Ideen war die Nähe zum studentischen Alltag greifbar. Sei es die Idee zu einer Online-Plattform, die aktuelle Wohntrends zeigt und zu teuren Möbeln günstige Alternativen anbietet, oder eine eReading-Plattform, die Lesern hilft maximal relevante Artikel aus verschiedenen Magazinen kosteneffizient zusammenzustellen – für alle stand die Markttauglichkeit im Vordergrund. "Besonders haben mich die Interviews auf der Straße überrascht", erzählt Stefan aus dem Siegerteam Easycake. "Innerhalb kürzester Zeit konnten wir prüfen, ob völlig Unbekannte als Zielgruppe taugen, das Produkt verstehen und das angenommene Problem auch so sehen." "Das Wochenende hat in kurzer Zeit den umfangreichen Weg von der Ideenfindung, übers Testen bis hin zur Umsetzung vermittelt. Mehr "learning by doing" geht nicht", fasst Philipp den Workshop zusammen.

Entrepreneurship an der FH Wedel

Das Gründerprogramm der FH Wedel startete vor zwei Jahren durch die Unterstützung von Dr. Judith Gentz und Christian Schultz. Ziel des Programms ist es nicht nur eine Plattform bestehend aus Lehre, Netzwerk und Infrastruktur für Unternehmensgründungen aus der Hochschule zu schaffen, sondern insgesamt unternehmerisches Denken zu fördern. Dies wird zunehmend auch von Unternehmen nachgefragt, die sich in einem dynamischen und transformativen Marktumfeld bewegen. Die Seminare und Workshops richten sich zum einen an gründungsinteressierte Studierende und zum anderen an Führungskräfte und Mitarbeiter von Unternehmen, die mithilfe neuer Methoden Erkenntnisse zu Ideen und Geschäftsmodellen gewinnen möchten. Das Training unterstützt Führungskräfte dabei, Veränderungsprozesse im Unternehmen erfolgreich voranzutreiben.

Das Lean Start-up Wochenende ist für Dr. Judith Gentz inzwischen zu einem Erfolgsmodell geworden. "Ich bin immer wieder überrascht, mit welchem Engagement und welcher Neugier die Studenten das gesamte Wochenende arbeiten. Die Start-up-Atmosphäre des G+J Greenhouse in der alten Pianofabrik war ideal. Der reale Bedarf an Geschäftsideen rund um die Medienbranche hat den Lerneffekt für die Studenten perfekt gemacht. Das Führungsteam des G+J Innovationlabs stand den Studenten das gesamte Wochenende Rede und Antwort. So konnten die Studenten ihre Geschäftsideen unmittelbar auf die Machbarkeit und Markttauglichkeit abklopfen und verfeinern." Jens Uehlecke, Managing Director des Greenhouse Innovation Lab, zeigt sich begeistert von dem breit gefächerten Wissen der Wedeler Studierenden: "Wir haben über viele gute und überraschende Ideen diskutiert. Dabei hat es sich besonders ausgezahlt, dass die Studierenden Know-how aus vielen verschiedenen Fachbereichen beisteuern konnten und das Start-up-Einmaleins schon beherrschten."