Java ist sicherlich keine Revolution, dafür weist die Sprache zuviele Mängel auf. Der Verzicht auf sprachliche Mittel, insbesondere der parametrischen Module, erweist sich Rückschritt. Die Konzepte der Sprache, zum Beispiel wenn es um die Plattformunabhängigkeit geht, sind bereits von früher bekannt. Innovative oder sogar revolutionäre Eigenschaften sind kaum vorhanden. In Bezug auf die Sicherheit gibt es gewisse Fortschritte, aber es werden dennoch immer wieder neue Sicherheitslücken bekannt. Die Java-Werbekampagne mit der primären Zielgruppe Internet hat dennoch revolutionär eingeschlagen.
Die Frage, ob Java sich gegen das Microsoft-Imperium durchsetzen kann, ist von entscheidener Bedeutung. Wenn es Microsoft gelingt, einen zweiten Java-Standard zu etablieren, ist die strategische Bedeutung geringer einzuschätzen. Die Neuerungen würden weiterhin vom Marktführer kontrolliert werden, mit allen negativen Konsequenzen, die ein Software-Fortschritts-Riegel mit sich bringt. Die restliche Computerwelt ist sich dessen durchaus bewust, so daß Sun mit seinem Pure-Java-Vorhaben auf Unterstüzung setzen kann - eine Chance, die es vielleicht zuläßt, daß es irgendwann wieder Konkurrenzkampf zwischen Betriebssystemen gibt.