Entwicklung und Nutzen von XML


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XML zur Datenspeicherung


XML zur Datenspeicherung

Neben der Möglichkeit zur Definition von Auszeichnungssprachen oder der Verwendung von XML als Transportmedium für Informationen kann man XML auch als Mittel zur Datenspeicherung einsetzen. Hierbei sind jedoch einige Randbedingungen zu beachten, da XML in Bezug auf die Performanz nicht unbedingt das beste Mittel zur Datenspeicherung ist. Ob man XML zu diesem Zweck einsetzt ist situationsabhängig. Es existieren einige Punkte, die dafür sprechen, jedoch überwiegen die Nachteile. Das erste Pro für XML zur Datenspeicherung ist die Tatsache, dass XML leicht zu verarbeiten ist. Es existieren offene Schnittstellen für die meisten Programmier- und Skriptsprachen und die Entwicklung von Werkzeugen zur Verarbeitung von XML gestaltet sich einfach. Desweiteren ist der Umfang von Fehlerüberprüfungen und Ausnahmebehandlungen begrenzt durch die Wohlgeformtheitsregeln von XML und die Möglichkeit der Validierung von XML-Dokumenten gegen eine DTD oder ein Schema. Dadurch kann schon im Vorwege der Speicherung von XML-Dokumenten die Korrektheit der Daten überprüft werden.

Wie bereits erwähnt überwiegen allerdings die Nachteile hierbei. XML ist bei der Speicherung von Dokumenten sehr speicherintensiv und bietet von sich aus keine Möglichkeit der Komprimierung. XML ist ebenso unbeeignet für die Speicherung von Binärdaten. Es macht keinen Sinn eine Vektorgrafik oder allgemein eine Datei, die mit Nullen und Einsen gefüllt ist, mit Auszeichnungen zu versehen und diese dann zu speichern. Die Zugriffgeschwindigkeit ist das nächste Problem. Für eine Heimanwendung oder kleine Dokumente bzw. kleine Datenmengen kann es durchaus Sinn machen XML zur Datenspeicherung einzusetzen. Bei größeren Datenmengen ist der Zugriff jedoch zu langsam. Hier wären relationale Datanbanken besser geeignet, da sie mit Hash-Tabellen und Indizes auf Zugriffsgeschwindigkeit optimiert werden können. Eine solche optimierung ist bei XML nicht möglich. Es besteht lediglich die Möglichkeit über die Attribute ID und IDREF Knoten im XML-Baum schneller zu finden. Steht man vor dem Problem sowieso wenig Speicherplatz oder Bandbreite zuhaben und hat gleichzeitig große Datenmengen zu speichern, so eignet sich XML ebenso wenig als Datenspeicherungsmittel.

XML ist also als Mittel zur Datenspeicherung nur bedingt geeignet, wenn man überschaubare Datenmengen zu verwalten hat oder es nicht auf die Zugriffsgeschwindigkeit oder viele Anfragen in kurzem Zeitraum ankommt, wie es etwa bei relationalen Datenbanken in grossen Unternehmen der Fall ist.


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