Wasserzeichen für Copyright-Protection

Unsichtbare digitale Wasserzeichen in Bilder einbetten

Wasserzeichen für Copyright-Protection
Das Kopieren und Weitergeben von Multimedia Objekten ist einfach. Andererseits hat der Erzeuger dieser Dateien natürlich ein Interesse daran, für seine Arbeit bezahlt zu werden. Dies führt früher oder später zu dem Problem des Aufspürens und Verfolgens von Schwarz-Kopien.

Ein wesentliches Hilfsmittel bei der Bekämpfung von Schwarz-Kopien sind unsichtbare digitale Wasserzeichen, die in das Multimedia Objekt eingebettet werden und idealerweise seine Qualität nicht beeinträchtigen. Vor Gericht soll dann das im Objekt gefundene Wasserzeichen die Copyright-Ansprüche des Eigentümers untermauern.

Natürlich gibt es keine Maßnahme ohne Gegenmaßnahme. Mit Hilfe von verlustbehafteter Kompression (z.B. JPEG) oder gezielten Störmaßnahmen (z.B. Hinzufügen vom Pseudo-Rauschen) kann bei wenig ausgereiften Wasserzeichen die eingebettete Information beeinträchtigt oder unbrauchbar gemacht werden.

Als Konsequenz hat sich die Steganographie (die Technik des Versteckens von Daten) neben traditionellen Wissenschaften wie der Cryptographie im Feld der Datensicherheit als noch recht junge Teildisziplin etabliert.

State of the Art
Traditionelle Wasserzeichen werden direkt ins Bild eingebettet (spacial domain). Die meisten heutzutage verfügbaren Produkte basieren auf derartigen Verfahren. Der Nachteil all dieser Verfahren ist, daß sie relativ sensibel auf Bildmanipulationen reagieren.

Als Konsequenz sind Verfahren, die das Bild zuerst in einen anderen (meist frequenzbasierten) Raum transformieren (frequency domain), heutzutage Stand der Technik. Als Transformationen kommen zumeist die traditionelle Fourier- oder eine einfachere Variante, die DCT-Transformation zum Einsatz. Ein weiterer guter Grund dafür ist, daß heutzutage übliche Kompressionsverfahren (MPEG, JPEG) auf der DCT basieren.

Noch recht jung ist die Wavelet-Transformation. Wir haben es hier nicht mit einem kontinuierlichen Frequenzspektrum zu tun, wie es bei DCT bzw. Fourier der Fall ist, sondern eine Art Zwischending, sozusagen ortsabhängige Frequenzspektren. Eine weitere Eigenschaft ist die hierarchische Konstruktion, mit jedem Schritt wird das Objekt in kleinere Objekte zerlegt, die zusammen die Information der nächst-höheren Ebene enthalten.

Diese Multiresolution Eigenschaft und bessere Kontrolle über Orte im betrachteten Objekt machen die Wavelet-Transformation interessant für Wasserzeichen. Ein weiterer Aspekt ist, daß der neue JPEG2000-Standard Wavelet- statt DCT-basiert ist.

Aufgabenstellung
Es soll auf Basis einer vorhandenen C++ Klassenbibliothek für Wavelet-Transformationen ein Verfahren für Wasserzeichen auf Graustufen-Bilder entwickelt werden. Das Verfahren soll Wasserzeichen einbetten und wieder extrahieren können und robust gegen geometrische Attacken sein.

Das Wasserzeichen selber ist ein Bild, das ein Logo oder einen Schriftzug mit der Copyright-Nachricht enthält. Alle Pixel in diesem Bild sind entweder 255 oder 0, so daß mit der Anzahl der Pixel binäre Informationen eingebettet werden müssen. Wie das Einbetten der einzelnen Pixel aussieht, soll parametrisierbar (und somit vergleichbar) sein. Wir möchten als Resultat zwei verschiedene funktionierende Verfahren haben.

Aufgrund der vorhandenen Klassenbibliothek wird als Programmiersprache C++ zum Einsatz kommen. Als Plattform wird (da der Code bisher nur dort getestet wurde) Linux verwendet. Das Ergebnis sollte ein Satz von kleinen Kommandozeilen-Werkzeugen sein, mit denen man parametrisierbar das Einbetten und Lesen erledigen kann. Sind Erweiterungen der vorhandenen Klassenbibliothek notwendig, kann das gern geschehen (Testen nicht vergessen!).

Literatur
Als grundlegende Literatur empfehle ich folgendes:
Information Hiding -- A Survey
Eine allgemeine Einführung in die Steganographie und Wasserzeichen. Authoren: Fabien A. P. Peticolas, Ross Andersen et.al.
Extraction of Multiresolution Watermark Images for Resolving Rightful Ownership
Beschreibung des Verfahrens, das wir hier (zumindest teilweise) anwenden wollen. Authoren: Wenjun Zeng et.al.
Vertiefende Information gibt es hier:
On the Limits of Steganography
Vertieft den Information Hiding Artikel, speziell auch auf Wasserzeichen bezogen. Authoren: Fabien A. P. Peticolas, Ross Andersen et.al.
Perceptual Watermarks for Images and Video
Eine tiefergehende Einführung in Wasserzeichen, enthält eine Menge Begriffserklärungen und Information zu vorhandenen Techniken. Edward J. Delp et.al.
Software
Folgendes wird benötigt:

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