Lehrveranstaltung von Prof. Dr. Sebastian Iwanowski an der FH Wedel für das WS 2006/2007:

Informatik-Seminar zum Thema Service-orientierte Architektur (SOA)

Vortragstermine: mittwochs 22.11. (16:15 - 18:45, HS 1), 29.11. (09:30 - 15:15, HS 6), 06.12. (18:00), 13.12., 17.01. (17:00 - 20:45)
                                 wenn nicht anders angegeben: 17:00 Uhr - 19:30 Uhr, HS 6
                                 An Kolloquiumstagen kann sich die Uhrzeit um 90 Minuten nach hinten verschieben
,
                                 um die Teilnahme am Kolloquium zu ermöglichen.


Vortragsthematik:

Serviceorientierte Architektur ist ein wichtiges und sehr modernes Paradigma verteilter Systeme.
In der Vorlesung Verteilte Systeme wurde dieses Thema bereits konzeptionell behandelt
und eine erste Einführung in Web Services gegeben.

Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme sind das Vordiplom (Diplomstudiengänge)
bzw. der Nachweis von mindestens 90 ECTS (Bachelorstudiengänge).
Außerdem wird der Besuch der Vorlesung Rechnernetze vorausgesetzt.
Hilfreich sind ferner der Besuch der Vorlesung Verteilte Systeme (Diplomstudiengänge)
oder Softwaretechnik in Internetanwendungen (Bachelorstudiengänge).
XML-Kenntnisse werden auf jeden Fall vorausgesetzt.

Das SOA-Seminar des WS 2005/2006 behandelte die Thematik
auf einer sehr konzeptionellen Ebene und ging nicht auf praktische Realisierungen ein.
Im Gegensatz dazu soll in diesem Seminar die praktische Realisierung im Vordergrund
stehen.

Viele der hier angesprochenen Themen bieten eine gute Grundlage für nachfolgende Masterarbeiten
oder Diplom- und Bachelorarbeiten (letztere nur in einer Firma).
Für fortgeschrittene Bachelorstudenten bietet sich hiermit auch ein guter
Einblick in die Thematik der verteilten Systeme als Ausgleich dafür,
dass es im Studienplan keine gleichnamige Vorlesung dazu gibt.

Die Themen 1, 11 und 12 stellen außerdem einen Bezug zum Thema 1 der von mir in
diesem Semester angebotenen Softwareprojekte her.

Die unten angegebene Literatur enthält weitere Referenzen,
die Sie sich bei Interesse besorgen können.
Insbesondere die Internet-Spezifikationen von Web Services
und Semantic Web sind wichtig.

Jedes unten angegebene Buch finden Sie in meiner Lehrbuchsammlung.


Erwarteter Aufwand für die Teilnehmer:

Um gleich einem häufig angetroffenen Missverständnis vorzubeugen:
Sie schreiben für das Seminar nicht eine Seminararbeit und stellen diese
in einem Vortrag vor, sondern Sie halten
einen Seminarvortrag und geben dazu eine Ausarbeitung ab,
die das Mitschreiben entbehrlich macht
und den Teilnehmern helfen soll, sich an Ihren Vortrag zu erinnern.
Diese Reihenfolge wird sich auch im Schwerpunkt der Benotung
widerspiegeln (s.u.).

Ein guter Vortrag muss vor allem zwei Kriterien erfüllen:
Die Zuhörer sollten am Ende mehr wissen als am Anfang,
und sie sollten zumindest eine Vorahnung davon bekommen haben,
was sie mit diesem Wissen anfangen können.
Außerdem wäre es noch wünschenswert, dass
die Zuhörer Interesse am Vortragsthema gefunden haben.
Dieses sind im Wesentlichen dieselben Ansprüche,
die ein Studierender an eine Vorlesung stellen sollte.

Die Ausarbeitung soll eine Zusammenfassung Ihres Vortrags sein
und nur auf die wesentlichen Punkte eingehen.
In der Regel hat eine gute Ausarbeitung zwischen 10 und 20 Seiten,
je nach Themenumfang und Schriftgröße.
Die Ausarbeitung soll im Aufbau einer Studienabschlussarbeit
ähneln (nur eben alles viel kürzer).
Insbesondere ist am Ende ein Literaturverzeichnis anzuhängen.

In keinem Fall ist es ausreichend, nur eine Inhaltsangabe
eines der unten angegebenen Bücher zu machen,
auch wenn einige der Themen mit bestimmten Kapitelüberschriften
übereinstimmen. Es sind auf jeden Fall zusätzliche Recherchen nötig,
und genau das soll für eine erfolgreichen Seminarteilnahme auch geübt werden.
Abstriche von diesen Prinzipien drücken auf jeden Fall die Note,
selbst dann wenn der Vortrag an sich gut ist.

Jeder Seminarvortrag soll das ausgewählte Thema in maximal 60 Minuten vorstellen.
Weitere 15 Minuten werden als Diskussionszeit offen gehalten.
Es wird erwartet, dass der Referent /die Referentin einen Überblick
über die wesentlichen Aspekte des Themas gibt und wenigstens
an einer Stelle in die Tiefe geht (in der Regel durch ein Beispiel).
Die Auswahl der wesentlichen Themenaspekte
(und damit das Weglassen der unwesentlichen Aspekte)
ist Teil der Referentenaufgabe und wird in die Bewertung mit
einbezogen. Hierfür zählt in erster Linie die Begründung
für die Auswahl.

Es ist durchaus zugelassen, dass Sie anstelle der angegebenen Quellen
ganz andere benutzen: Eigenständigkeit geht immer positiv in die Bewertung ein.

Die Ausarbeitung ist im pdf-Format abzugeben, ausnahmsweise auch in Word.

Für den Vortrag selbst kann jedes Medium eingesetzt werden (auch die Tafel).
Sollte hierfür eine gesonderte elektronisch angefertigte Präsentation
eingesetzt werden, so ist diese ebenfalls abzugeben (ppt, falls vorhanden, sonst pdf).

Für die Benotung wird der Vortrag selbst, die eingesetzten Medienunterlagen, die
Qualität und Selbständigkeit der Ausarbeitung sowie das erkennbare Fachwissen
des Referenten / der Referentin und die Fokussierung auf die richtigen Fachinhalte
zugrunde gelegt. Der Vortrag erhält ein größeres Gewicht als die Ausarbeitung.
Im Einzelnen wird die Seminarleistung nach folgenden Kriterien benotet:

Vortrag:    Vortragsdarbietung (30%)   Eingesetzte Medien / Vortragsunterlagen (10%)
Ausarbeitung:   Lehrwert und Sorgfältigkeit (20%)   Eigenständigkeit (10%)
Allgemein:   Nähe zum Themenschwerpunkt (15%)   Fachliches Verständnis des Referenten /der Referentin (15%)

Die Teilnote für die Vortragsdarbietung wird eine Woche nach dem Vortrag
mitgeteilt. Zu diesem Zeitpunkt ist auch die Ausarbeitung abzugeben.
Die Endnote wird erst in der vorlesungsfreien Zeit am Ende des Semesters festgelegt.

Das Seminar gilt nur dann als bestanden, wenn alle anderen Vorträge besucht wurden.
Über begründete Ausnahmen entscheidet der Dozent.




Die nachstehenden Ausarbeitungen und Vorträge wurden unverändert von den bearbeitenden
Studierenden übernommen. Die Benotung kann sehr unterschiedlich sein,
was aus Datenschutzgründen hier nicht kenntlich gemacht wird.
Für die Qualität oder sachliche Richtigkeit übernimmt der Dozent daher keine Gewähr.


Die einzelnen Vortragsthemen:


Thema 1: 
WS-Entwicklung mit Java
   Vortragender: Sven Lindow

    22.11., 16:15 Uhr, HS 1
    Vortrag   Ausarbeitung

Thema 2:
WS-Policy, WS-Addressing, WS-ReliableMessaging: Zielsetzungen, Zusammenhang, Lösungen und Beispiele
    Vortragender: Moritz Steinbicker
    22.11., 17:30 Uhr, HS 1
    Vortrag   Ausarbeitung

Thema 3:
WS-Metadata-Exchange: Zielsetzung, Lösung und Beispiel
    Vortragender: Arne Simonsen
    29.11., 09:30 Uhr
    Vortrag   Ausarbeitung

Thema 4: WS-Coordination: Zielsetzung, Lösung und Beispiel
    Vortragender: Sven Bohnsack
    29.11., 10:45 Uhr
    Vortrag   Ausarbeitung

Thema 5:
Transaktionen in WebServices: Problemstellung, Lösungsansätze und Beispiel
    Vortragender: Tobias Ramin
    29.11., 12:45 Uhr
    Vortrag   Ausarbeitung

Thema 6:
Geschäftsprozessmodellierung mit BPEL4WS: Aufbau und Beispiel
   Vortragender: Christoph Forster
    29.11., 14:00 Uhr
    Vortrag   Ausarbeitung

Thema 7:
Motivation und Entstehungsgeschichte des Semantic Web
    Vortragender: Tobias Beidermühle
    06.12., 18:00 Uhr
    Vortrag   Ausarbeitung

Thema 8:
Die Beschreibungssprache RDF: Zweck, Aufbau und Beispiel
    Vortragende: Imken Chitralla
    06.12., 19:15 Uhr
    Vortrag   Ausarbeitung

Thema 9:
Die Beschreibungssprache OWL: Zweck, Aufbau und Beispiel
    Vortragender: Christian Köhn
    13.12., 17:00 Uhr
    Vortrag   Ausarbeitung

Thema 10:
Monotone und nichtmonotone Regeln im Semantic Web: Problemstellung und Lösungsansätze
    Vortragende: Louisa Bechtel
    25.01., 17:00 Uhr
    Vortrag   Ausarbeitung

Thema 11:
Die Anwendung von SOAP, WSDL und UDDI im Touristeninformationssystem
    aus der Vorlesung Verteilte Systeme / Rechnernetze: Modellierung eines Beispiels
    Vortrag zurückgezogen

Thema 12:
Sicherheit in WebServices
   Vortragende: Melanie Storm
    17.01., 17:00 Uhr
    Vortrag   Ausarbeitung

Thema 13: Service Component Architecture (SCA)
    Vortragender: Maximilian Herold

    17:01., 18:15 Uhr
    Vortrag   Ausarbeitung

Thema 14: Algorithmus zur komprimierten Übertragung von Textdaten an mobile Endgeräte
    Vortragender: Sven Reinck

    17:01., 19:30 Uhr
    Vortrag   Ausarbeitung


Literatur:

    Gustavo Alonso / Fabio Casati / Harumi Kuno / Vijaj Machiraju: Web Services: Concepts, Architectures, and Applications
    Springer 2004, ISBN 3-540-44008-9

    Grigoris Antoniou / Frank von Hermelen: A Semantic Web Primer, MIT Press 2004, ISBN 0-26-201210-3

    Wolfgang Dostal / Mario Jeckle / Ingo Melzer / Barbara Zengler: Service-orientierte Architekturen mit Web-Services,
    Konzepte - Standards - Praxis, Spektrum 2005, ISBN 3-8274-1457-1

    Thomas Erl: Service-Oriented Architecture, A Field Guide to Integrating XML and Web Services, Prentice Hall 2004, ISBN 0-13-142898-5

    Thomas Erl: Service-Oriented Architecture, Concepts, Technology, and Design, Prentice Hall 2005, ISBN 0-13-185858-0

    Olaf Zimmermann / Mark Tomlinson / Stefan Peuser: Perspectives on Web Services, Springer 2003, ISBN 3-5400-0914-0